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Höfl-Riesch ist weg, jetzt komm ich. Viktoria Rebensburg.

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Ski Alpin: Viktoria Rebensburg will eine WM-Medaille

Viktoria Rebensburg trägt die Hoffnungen der deutschen Ski-Frauen bei der alpinen WM. Schon zum Auftakt am Dienstag im Super-G gilt sie als Medaillen-Anwärterin.

Viktoria Rebensburg hat sich im WM-Winter gewandelt. Viele Jahre war die Vancouver-Olympiasiegerin international in erster Linie im Riesenslalom als Siegfahrerin bekannt, inzwischen gehört sie auch in den schnellen Disziplinen zur Weltspitze. Dem Auftakt der Alpin-Titelkämpfe in den USA am Dienstag im Super-G blickt die 25-Jährige hoffnungsvoll entgegen. „Wenn man sich die Ergebnisse zuletzt anschaut, sind die Chancen, um eine Medaille mitfahren zu können, in den Speeddisziplinen höher als im Riesenslalom“, sagte sie in einem Interview der dpa.

Im nur vierköpfigen Damen-Team des Deutschen Skiverbandes beim Saisonhöhepunkt ragt Rebensburg mit ihren Erfolgen und ihrer Erfahrung heraus. Vor fünf Jahren holte die Kreutherin in Vancouver Olympia-Gold, vor einem Jahr bei den Winterspielen in Sotschi dann Bronze im Riesentorlauf. Auf eine WM-Medaille allerdings wartet Rebensburg auch nach vier Weltmeisterschaften noch - das soll sich jetzt in Colorado ändern.
„Es ist mein innerstes Ziel. Ich werde alles dafür geben“, betonte die Oberbayerin. Als einzige Frau erfüllte sie in diesem Winter die interne WM-Norm des DSV und überraschte unter anderem mit zwei Podestplatzierungen in
Weltcup-Abfahrten. Nach dem Rücktritt von Alleskönnerin Maria Höfl-Riesch ist Rebensburg für Alpinchef Wolfgang Maier der letzte deutsche Star im Frauen-Bereich. „Wie sie sich in den letzten Wochen auch in den Speeddisziplinen entwickelt hat, gehört sie für mich zum Kreis, die um eine Medaille fahren können“, befand er - und zwar mit Blick auf alle drei Rennen, in denen Rebensburg startet. „Ich würde sie auch im Riesenslalom nicht abschreiben“, sagte er.

Dabei ging in Rebensburgs einstiger Spezialdisziplin bisher nicht viel voran. Sechste, Siebte, Zehnte und einmal ausgeschieden - das ist die - für ihre Ansprüche - recht magere Ausbeute in den vier Weltcup-Riesentorläufen vor WM-Beginn. Woran liegt's? „Wenn ich's wüsste, wäre ich froh. Es ist nicht leicht, das zu definieren. Es ist meistens eine Winzigkeit am Schuh oder Ski. Etwas, das an sich nur ganz minimal ist, aber eine große Auswirkung beim Fahren hat“, meinte sie und scherzte: „Momentan würde ich schon sagen, dass mir die Abfahrten ein bisschen mehr Spaß machen als Riesenslaloms.“ Zwischen all den Speed-Weltcups in den vergangenen Wochen investierten Rebensburg und ihre Techniker viel Zeit, um auch im Riesenslalom die gewohnte Klasse zurückzugewinnen. „Wir haben schon einiges gemacht in der Materialabstimmung, was getan werden sollte“, sagte Maier. Anstrengungen, die sich lohnen sollen. „Ich hoffe, dass sich das jetzt auszahlt. Ich habe definitiv am meisten Trainingszeit dieses Jahr in den Riesenslalom gesteckt“, kommentierte Rebensburg. Für die WM gibt es von ihrem Ausrüster zudem einen neuen Ski, der ihrer Fahrweise noch mehr entgegenkommen soll.

Vor der Entscheidung im WM-Riesentorlauf am 12. Februar stehen aber sowieso erstmal Super-G (Dienstag) und Abfahrt (Freitag) an. Bundestrainer Markus Anwander machte bei Rebensburg zuletzt noch „großes Optimierungspotenzial“ aus, weil sie es selbst mit vielen unnötigen Fehlern im Speedbereich immer weit nach vorne schaffte. Dazu beigetragen hat auch ein Materialwechsel im Sommer. „In den schnellen Disziplinen passt es gerade einfach sehr gut. Ich fühle mich extrem sicher“, sagte sie. Gute Voraussetzungen für das Auftaktrennen in den Rocky Mountains. (dpa)

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