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Ski Weltcup in Garmisch-Partenkirchen: Vonn gönnt Riesch den Sieg nicht

An der Kugel zerbrochen: Nach dem Gesamtweltcup-Sieg von Maria Riesch scheint deren Freundschaft mit Lindsey Vonn endgültig Geschichte zu sein – denn die Zweitplatzierte entpuppt sich als schlechte Verliererin.

Lenzerheide – Weltcup-Königin Maria Riesch fühlte sich nach dem knappsten Zieleinlauf der Geschichte wie ein „Formel-1-Weltmeister“, ihre Freundschaft zu Lindsey Vonn steht aber kurz vor dem Totalschaden. Als sich die Partenkirchenerin am Samstagabend beim Après-Ski in der „Obertor-Bar“ feiern ließ, klopfte sich ihre Dauerrivalin beim allgemeinen Applaus nur gelangweilt auf den Handrücken. „Ich habe sie umarmt und gratuliert, aber von ihr kam nichts“, klagte Riesch über das Schweigen der Amerikanerin auf dem Podium nach dem dritten Gesamtweltcup-Sieg einer deutschen Alpinen.

Der erste Vertrauensbruch

Auch beim Sponsorentermin am Abend gingen sich die guten Freundinnen aus dem Weg. Das um drei Punkte verlorene Finale im schweizerischen Lenzerheide, wo der abschließende Riesenslalom wegen schlechten Wetters abgesagt worden war, hatte die Amerikanerin Vonn tief getroffen und zur schlechten Verliererin werden lassen. „Es enttäuscht mich schon, weil ich die letzten drei Jahre oft das Nachsehen hatte und immer sportlich fair gratuliert und ihre Leistungen respektiert habe“, sagte Riesch. Einen ersten Bruch hatte ihre Beziehung bereits vor wenigen Wochen erlebt, als Vonn einen vermeintlichen Schuhtausch nicht zugeben wollte. „Sie hat mich ins Gesicht rein angelogen“, sagte Riesch.

Glücklich und enttäuscht zugleich: Weltcup-Siegerin Maria Riesch glaubt, eine Freundin verloren zu haben.
Glücklich und enttäuscht zugleich: Weltcup-Siegerin Maria Riesch glaubt, eine Freundin verloren zu haben.

© dpa

Neureuther hält zu Riesch

Vonn wollte sich vor ihrer Abreise nicht mehr öffentlich äußern. Felix Neureuther hingegen sprach Riesch großes Lob aus: „Ich hab mich wirklich sehr gefreut für die Maria, weil ich denke, dass sie die Große Kugel absolut verdient hat“, sagte er, nachdem er sich mit seiner Slalomfahrt auf Platz drei ein versöhnliches Saisonende beschert hatte. „Sie war das ganze Jahr besser als die Lindsey.“ Die Statistik untermauert diese These: Bei 30 von 33 Saisonrennen lag Riesch in der Gesamtweltcupwertung vor Vonn, gewann Wettkämpfe in vier von fünf Disziplinen.

Ab Montag steht bei Riesch jetzt die, wie sie sagt, „nächste große Herausforderung“ an: die Organisation ihrer Hochzeit mit Manager Marcus Höfl. „Wir werden nun die Detailplanung angehen, jetzt ist Zeit dafür“, sagte Riesch. Das große Fest soll am 14. April stattfinden. Ein geladener Gast dürfte dann aber fehlen. Denn dass Lindsey Vonn ihre Einladung nach Kitzbühel annimmt, kann sich Riesch derzeit nicht mehr vorstellen. „Ich finde das schade“, sagt sie. dpa

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