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Sport: Skiflug-Weltcup: Malysz siegt - Schmitt kritisiert

Polens Adam Malysz ist von 45 000 Landsleuten zum erneuten Doppeltriumph über Chefkritiker Martin Schmitt getragen worden. Beim Skiflug-Weltcup in Harrachov/Tschechien baute Adam Malysz seine Serie auf vier Siege in Folge aus, während Schmitt mit den Plätzen zwei und drei das Gelbe Trikot rettete.

Polens Adam Malysz ist von 45 000 Landsleuten zum erneuten Doppeltriumph über Chefkritiker Martin Schmitt getragen worden. Beim Skiflug-Weltcup in Harrachov/Tschechien baute Adam Malysz seine Serie auf vier Siege in Folge aus, während Schmitt mit den Plätzen zwei und drei das Gelbe Trikot rettete. Allerdings dürfte Schmitt (596 Zähler) nach der misslungenen Tournee-Revanche seine Führung im Gesamtweltcup vor Malysz (539) und Ahonen (508) am nächsten Wochenende verlieren. Er will im Gegensatz zu Tournee-Sieger Malysz nicht am Olympia-Test in Salt Lake City teilnehmen.

"Ich bin mit dem Wochenende ganz zufrieden, obwohl ich am Sonntag stinksauer über die Jury war. Jetzt werden wir alles dransetzen, damit die wahnsinnige Siegesserie von Malysz reißt", erklärte Schmitt. Das dürfte bedeuten, dass der 22-Jährige noch einmal Material für die im Februar anstehenden Weltmeisterschaften testet. Dabei soll wohl auch noch einmal der superweiche "Flatterski" von Malysz unter die Lupe genommen werden.

Mit ihm segelte der Pole als sechster Skispringer der Geschichte zum vierten Weltcup-Sieg in Folge. Am zweiten Flugtag triumphierte er mit mit 387,8 Punkten für Flüge auf 212 und 194,5 Meter vor dem Finnen Janne Ahonen (381,2 Punkte/200,5+193 Meter). Schmitt kämpfte sich von Platz acht nach einem 189-Meter-Sprung im zweiten Durchgang (198,5 Meter/371,5 Punkte) noch auf Platz drei vor. Dem war eine Kritik an der Jury vorausgegangen, von der er sich im ersten Durchgang benachteiligt fühlte.

"Es war eindeutig zu viel Anlauf, auch wenn Walter Hofer das nie zugeben wird. Da geht man schon mit gemischten Gefühlen ran. Und dann haben sie bei mir so lange gewartet, bis ich schlechte Windbedingungen hatte", polterte Schmitt. Tatsächlich mussten er und andere mit "angezogener Handbremse" fliegen, um nicht in die lebensgefährliche Zone hinter dem Schanzenrekord von 212,5 Metern (Risto Jussilainen/Finnland) zu segeln. Jury-Chef Hofer zur Kritik: "Malysz konnte als Topspringer bei 212 Metern sogar noch einen Telemark stehen." Malysz ließ sich nicht vom Chaos um seine Person aus der Ruhe bringen. "Ich hoffe, dass ich so weiterspringen und Schmitt im Weltcup gefährden kann. An meine Landsleute möchte ich appellieren, dass sie in Zukunft alle Skispringer unterstützen und nicht auspfeifen", sagte er per Mikrofon der jubelnden Menge, die Schmitt ausgebuht hatte.

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