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Sport: Skirennen: Ertls Hoffnung schmilzt

Für Martina Ertl ist das Jahr 2000 unglücklich zu Ende gegangen. Wie Untersuchungen inzwischen ergaben, erlitt die 27 Jahre alte Ski-Rennläuferin aus Lenggries beim Riesenslalom in Semmering einen Innenband-Teilriss und eine Schienbeinkopf-Stauchung im rechten Knie.

Für Martina Ertl ist das Jahr 2000 unglücklich zu Ende gegangen. Wie Untersuchungen inzwischen ergaben, erlitt die 27 Jahre alte Ski-Rennläuferin aus Lenggries beim Riesenslalom in Semmering einen Innenband-Teilriss und eine Schienbeinkopf-Stauchung im rechten Knie. Die Hoffnungsträgerin des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) muss um die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in St. Anton (28. Januar bis 10. Februar) bangen.

"Ausgerechnet jetzt passiert sowas - das ist ganz traurig. Die ersten Rennen sind bisher so gut für mich gelaufen. Die Verletzung ist ganz bitter", sagte Ertl, die sich über die Jahreswende in Lenggries abschottete und nach dem Schock am Zauberberg nun auf ein Wunder hoffen muss. Die niederschmetternde Prognose von Mannschaftsarzt Ernst-Otto Münch lautet: Vier bis sechs Wochen Pause, WM-Start in Gefahr.

"Zur WM kann ich noch gar nichts sagen. Da muss ich erstmal den Verlauf der Reha abwarten", meinte Deutschlands alpine Nummer eins frustriert. Für Stehaufmännchen Ertl war es in ihrer Karriere bereits der dritte Innenbandriss im rechten Knie.

Nach den Beinbrüchen von Hilde Gerg (Lenggries) und Abfahrts-Weltcupsiegerin Regina Häusl (Bad Reichenhall) droht dem DSV das WM-Aus der dritten Medaillenhoffnung. Für den Riesenslalom (7. Februar) und Slalom (9. Februar) hatte sich Allrounderin Ertl in St. Anton sehr gute Siegchancen ausgerechnet. "Die Speed-Disziplinen sind auf jeden Fall gelaufen", weiß Alpin-Chef Walter Vogel.

Ausgerechnet im letzten Rennen des Jahres übersah Ertl vier Tore vor dem Ziel eine Welle, drehte sich und flog kopfüber in den Schnee. "Mir hat es das Knie total verdreht, irgendwas ist locker. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes", hatte die 27-Jährige noch im Zielraum am Hirschenkogel gesagt. Die Hoffnungen erfüllten sich bei der Kernspintomografie nicht. Das Jahr 2000 endete für Ertl in Frust und Tränen.

Zu allem Überfluss verlor sie in Semmering auch noch die Führung im Gesamt-Weltcup. Während die Schweizerin Sonja Nef vor 15 000 Zuschauern zu ihrem dritten Saisonsieg fuhr, eroberte Slalom-Königin Janica Kostelic mit Platz sieben die Spitze der Gesamtwertung. Mit 655 Punkten führt die 18-jährige Kroatin knapp vor Ertl (634) und der Österreicherin Michaela Dorfmeister (573).

In den nächsten Wochen muss Ertl hilflos mit ansehen, wie ihre Konkurrentinnen weiter fleißig Punkte sammeln. Doch die ehrgeizige Lenggrieserin wird alles daran setzen, bei der WM ein Comeback zu feiern.

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