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Skispringen: Österreicher will Martin Schmitt trainieren

Im Kampf gegen die anhaltende Formkrise könnte Martin Schmitt vom Rivalen Österreich Unterstützung erhalten. Der Deutsche Skiverband (DSV) hat Stefan Horngacher ein Angebot unterbreitet, Stützpunkttrainer in Hinterzarten zu werden.

Garmisch-Partenkirchen - Einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung «Die Welt» bestätigte Bundestrainer Peter Rohwein. «Es werden Gespräche geführt, aber für Entscheidungen ist es noch zu früh», sagte der Coach am Montag der dpa.

«Das ist ein Job, nach dem man sich alle zehn Finger ableckt», sagte Horngacher, der momentan den Nachwuchs Polens trainiert. Ob der Österreicher im Falle des Zuschlags auch Heimtrainer von Schmitt würde, ließ Rohwein offen. «Die beiden Sachen muss man sauber trennen», sagte der Allgäuer. Bislang wird Schmitt in Hinterzarten von Rolf Schilli betreut.

Horngacher, der eine gemeinsame Tochter mit DSV-Physiotherapeutin Nicole Hoffmeyer hat, bekundet großes Interesse an einer Betreuung Schmitts. «Vielleicht tut es ihm ganz gut, wenn er eine neue Schule kennen lernt. Er hat große Qualitäten, und ich würde ihm gern helfen, wieder nach vorn zu kommen», erklärte der frühere Spitzenspringer, um den derzeit auch der österreichische Verband buhlt. Horngacher favorisiert aber auch wegen der familiär «tollen Perspektive» einen Job in Deutschland. «Das Angebot des DSV ist sehr konkret und ehrt mich sehr», sagte er.

Ein Trainerwechsel könnte für Schmitt Gold wert sein, denn selbst Rohwein ist derzeit ratlos. «Selbst als Trainer weißt du nicht, was bei ihm rauskommt. Er hat einfach keine konstante Leistung. Er ist in allen Belangen anders als andere, unberechenbar», sagte der DSV- Coach. Nach seinem Absturz beim Neujahrsspringen wird Schmitt die Vierschanzentournee zwar zu Ende springen, danach aber bei der Skiflug-WM Mitte Januar am Kulm mit großer Wahrscheinlichkeit pausieren. «Das wäre eine Möglichkeit», sagte DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller.

Für die Olympischen Winterspiele im Februar hat Pfüller den viermaligen Weltmeister aus Furtwangen noch nicht abgeschrieben. «Man hat im Vorjahr gesehen, wie schnell er wieder mitmischen kann. Da war er bei der WM in Oberstdorf die Leitfigur in der Mannschaft. Ich hoffe, dass er das dieses Jahr wieder wird», sagte Pfüller. Die Gründe für das Formtief des 27-Jährigen sieht er auch im psychologischen Bereich. «Er ist ein ernsthafter Mensch, der viel nachdenkt. Die schlechten Ergebnisse führen dazu, dass er oft grübelt. Es ist eine schwierige Situation, in der Martin steckt», sagte Pfüller. (Von Eric Dobias, dpa)

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