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Sport: Skyline zu hoch für Alba

Mit der aktuellen Tabelle wollte sich Henrik Rödl nicht näher auseinander setzen. Welche Platzierung Alba Berlin im besten Fall in der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga erreichen könne?

Mit der aktuellen Tabelle wollte sich Henrik Rödl nicht näher auseinander setzen. Welche Platzierung Alba Berlin im besten Fall in der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga erreichen könne? "Ich weiß es wirklich nicht", sagte der Mannschaftskapitän von Alba Berlin und blickte hilfesuchend um sich. Nur so viel: "Wir müssen sehen, dass wir vor Gießen bleiben." Was das betrifft, kann man Henrik Rödl beruhigen: Auf Platz sechs kann Alba in dieser Spielzeit nicht mehr abrutschen. Ansonsten aber hat der Kapitän seit Samstagnachmittag um kurz vor 17 Uhr allen Grund zur Sorge.

Zum siebten Mal hatte der Deutsche Meister in dieser Saison in der Bundesliga verloren. Diesmal mit 71:79 (42:39) in der heimischen Max-Schmeling-Halle gegen die Opel Skyliners aus Frankfurt. Das Bittere für die Berliner an dieser Niederlage: Alba fiel zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde auf Platz fünf zurück, da Leverkusen in Oldenburg 101:97 gewann. Stünde Alba auch am kommenden Samstag auf diesem Rang, müsste man sich schon im Viertelfinale mit Leverkusen auseinandersetzen. In der Bundesliga hatte Alba beide Spiele gegen Leverkusen verloren. "Wir müssen unsere restlichen Spiele gewinnen, egal wie unsere Platzierung ist", sagte Rödl nach der Niederlage im Spitzenspiel. Am Mittwoch muss Alba zu Telekom Baskets Bonn reisen, am Samstag beschließen die Berliner die Hauptrunde mit einem Heimspiel gegen Gießen.

Alba hatte gegen Frankfurt drei Viertel lang vieles richtig gemacht. "Das war Europaliga-Niveau", sagte Trainer Emir Mutapcic. 62:56 hatten die Berliner geführt, die ohne Centerspieler Dejan Koturovic auskommen mussten. Ein Hämatom in der Wade zwang ihn zum Aussetzen. Im letzten Viertel aber genügte den Frankfurtern eine einfache taktische Maßnahme, um Alba Berlin zu verunsichern. Trainer Gordon Herbert hatte auf Zonenverteidigung umgestellt, mit der die Berliner fortan überhaupt nicht zurechtkamen. "Ich kann das nicht erklären, wir haben Angriffe gegen Zone trainiert", wunderte sich Mutapcic. Das entscheidende Viertel verlor Alba mit 9:23. Chad Austin mit insgesamt 21 Punkten und Alexander Lokhmanchuk, der drei von drei Dreipunktewürfen traf, entschieden das Spiel in der Offensive für die Gäste. "Im letzten Viertel sind wir wieder einen großen Schritt zurück gegangen", sagte Rödl. Derrick Phelps, der mit 17 Punkten noch am besten bei Alba traf, hatte in der entscheidenden Phase drei Minuten vor dem Ende (69:70) ebenfalls das Wurfglück verlassen.

Kurioserweise war die spielentscheidende Taktik bei Frankfurt gar nicht vorgesehen. "Wir hatten die Zone nicht auf unserem Plan", sagte Frankfurts Aufbauspieler Pascal Roller, "aber wir mussten einfach etwas ausprobieren." Mit Erfolg, Frankfurt zog in der Tabelle an Berlin vorbei. Trotzdem ist auf den ersten fünf Plätzen noch nichts entschieden, lediglich Köln hat mit dem leichtesten Restprogramm (Braunschweig auswärts, Bamberg zu Hause) beste Aussichten auf Rang eins oder zwei. "Der harte Wettbewerb ist sehr gut für den Basketballsport in Deutschland", sagte Frankfurts Trainer Gordon Herbert, "doch Alba ist immer noch das Maß aller Dinge - bis jemand kommt, und sie schlägt." Frankfurt zum Beispiel.

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