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Sport: Slalom-Olympiasiegerin will nichts vom Karriereende wissen

Nur zwei Tage nach dem schmerzhaften Ende ihrer völlig verkorksten Saison dachte Hilde Gerg schon wieder an den kommenden Winter. "Ich habe das Ziel, möglichst schnell wieder Ski zu fahren", sagte die Slalom-Olympiasiegerin im Unfallkrankenhaus im bayerischen Murnau.

Nur zwei Tage nach dem schmerzhaften Ende ihrer völlig verkorksten Saison dachte Hilde Gerg schon wieder an den kommenden Winter. "Ich habe das Ziel, möglichst schnell wieder Ski zu fahren", sagte die Slalom-Olympiasiegerin im Unfallkrankenhaus im bayerischen Murnau. Am Mittwochmorgen hatte die 24-Jährige bei einem Trainingssturz in Maria Alm/Österreich einen glatten Bruch des linken Schien- und Wadenbeins erlitten, doch von einem vorzeitigen Karriereende kann keine Rede sein.

"Es ist jetzt schon ein bisschen viel auf einmal", sagte Hilde Gerg: "Jetzt fahre ich schon seit sieben, acht Jahren im Weltcup mit, und dann bin ich zum ersten Mal schwer verletzt." Knapp drei Wochen vor dem Beinbruch hatte sie beim Volleyball einen Riss des Syndesmosebands zu verkraften, die Trainingsfahrt in Maria Alm war eine der ersten auf dem Weg zurück in den Weltcup. Den Unfall selbst hat sie als Berufsrisiko abgehakt: "Man muss immer etwas riskieren, das gehört dazu."

Bis zu den Olympischen Spielen im Jahr 2002 in Sat Lake City will Hilde Gerg ihre Karriere auf jeden Fall fortsetzen. "So gesehen ist es mir lieber, dass das jetzt in dieser Saison passiert ist als in einer Saison mit Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften", sagte sie. Im nächsten Winter stehen Weltmeisterschaften in St. Anton in Österreich an, auf dem Weg dorthin will Hilde Gerg allerdings nichts überstürzen: "Es ist egal, ob ich jetzt zehn Tage früher oder später wieder Ski fahre." Erst einmal muss sie noch eine Woche in der Murnauer UnfallKlinik bleiben.

Zeit genug, die jäh beendete Saison gedanklich abzuhaken. "Es ist nicht alles so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe", bekannte sie. In Riesenslalom und Slalom kam die Allrounderin überhaupt nicht in Schwung, in Abfahrt und Super-G lief es zwar hervorragend, doch gleich dreimal fehlten Hilde Gerg nur ein paar Sekundenbruchteile zum ersten Saisonsieg. Hinzu kam, dass ihr Lebensgefährte Wolfgang Grassl seinen Job als Techniktrainer der deutschen Ski-Damen nach internen Turbulenzen hinschmiss.

Die Tiefschläge hängen zwar noch nach, doch die als emotional bekannte Slalom-Olympiasiegerin erklärte im Beisein von Grassl, dass sie die neue Saison unbelastet angehen wolle. "Wenn ich wieder dabei bin, ist das kein Thema mehr", sagte sie entspannt. In zwei bis drei Wochen will sie schon mit den Rehabilitationsmaßnahmen beginnen, im Juni oder Juli soll das Bein wieder voll belastbar sein. "Ich bin zuversichtlich, dass das Bein wieder verheilt". Eines will sich Hilde Gerg allerdings zunächst ersparen: "Es gibt ein Video von meinem Sturz. Aber das sehe ich mir erst mal noch nicht an."

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