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Ronnie O'Sullivan hat mal wieder Ärger.

© dpa

Snooker-WM: Ronnie O'Sullivan teilt aus - und muss einstecken

Snookerstar Ronnie O’Sullivan attackiert während der WM in Sheffield den Weltverband und dessen Chef Barry Hearn. Der wehrt sich.

Ronnie O’Sullivan ist normalerweise kein Mensch, der sich leicht einschüchtern lässt. Der fünfmalige Snooker-Weltmeister gehört eher zur Kategorie Attacke und nimmt in der Regel kein Blatt vor den Mund, wenn es um sein Spiel, das seiner Gegner oder das liebe Geld geht. Am Rande der WM, die derzeit in Sheffield stattfindet, hat O’Sullivan den Bogen aber wohl überspannt. Nach seinem Erstrundensieg am Sonntag sagte der 41-Jährige in einem BBC-Interview: „Ich habe Barry Hearn angerufen und ihm gesagt, dass ich mit ihm und seinem Verein durch bin. Ich lasse mich nicht tyrannisieren.“ Hearn ist der Chef des Snooker-Weltverbandes und damit Derjenige, der auch für die Verhaltensregeln zuständig ist.

Gegen diese Regeln hat O’Sullivan im Januar nach seinem Sieg beim Masters nach Ansicht des Verbandes verstoßen, als er einen Schiedsrichter öffentlich kritisierte und zudem noch einen Fotografen beschimpfte. Daraufhin erhielt der Engländer eine schriftliche Verwarnung, im Wiederholungsfalle hätte er demnach mit Sanktionen zu rechnen. O’Sullivan reagierte wie ein bockiges Kind, Journalistenfragen beantwortete er zuletzt meist nur extrem einsilbig oder er sang auch schon mal „Wonderwall“ von Oasis anstatt sich zu äußern. Nun brach offenbar die angestaute Wut aus ihm heraus, er sprach von „Mobbing und Einschüchterung“ durch den Weltverband – und das auf der größtmöglichen Bühne seines Sports.

Die Vorwürfe ließ Barry Hearn nicht lange auf sich sitzen. „Ich nehme das sehr ernst. Unbegründete Anschuldigungen wie diese beschädigen das Ansehen des Snookersports in der ganzen Welt – und mein eigenes“, teilte der Verbandschef mit. Shaun Murphy, ab Donnerstag der nächste Gegner von O’Sullivan bei der Weltmeisterschaft, sprang Hearn zur Seite und sagte, dass O’Sullivan nicht in einer Welt ohne Konsequenzen leben könne. Aber es gab auch Zuspruch für O’Sullivan. „Er hat so viel auf seinen Schultern zu tragen, weil er der größte Name in unserem Sport ist“ sagte beispielsweise John Higgins. Die Frage ist nur, inwieweit das O’Sullivan in diesem Falle helfen wird.

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