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Sport: So üblich wie Doping

Italien, Griechenland, die Türkei fallen einem spontan ein, weitere Länder lassen sich nach kurzem Nachdenken in großer Zahl hinzufügen. Der Wettskandal gehört zum Fußball inzwischen wie die Notbremse und erregt bei des Zuschauers liebster Sportart nur noch dort Aufsehen, wo er gerade Konsequenzen nach sich zieht.

Italien, Griechenland, die Türkei fallen einem spontan ein, weitere Länder lassen sich nach kurzem Nachdenken in großer Zahl hinzufügen. Der Wettskandal gehört zum Fußball inzwischen wie die Notbremse und erregt bei des Zuschauers liebster Sportart nur noch dort Aufsehen, wo er gerade Konsequenzen nach sich zieht.

Es ist wie beim Doping, wo es einige Jahre gedauert hat, bis die Allgegenwärtigkeit des Themas nur noch geringere Reaktionen als ein Schulterzucken hervorgerufen hat. Was soll man auch machen? Dem Zocker ist es egal, ob ein ungenauer Schuss an die Latte oder ein beabsichtigter Kopfball ins eigene Tor diese Woche den Wettschein wertlos macht. Für die nächsten Spiele gibt es immer schon eine Quote. Und auch wer an einen sportlichen Wettkampf glaubt, bei dem jeder sein Bestes gibt und auf ehrlichem Wege gewinnen will, trägt trotzdem aus Erfahrung irgendwo ein Misstrauen in sich, das ihn auf den nächsten Skandal in der eigenen Liga vorbereitet.

Ohne diesen unterschwelligen Fatalismus könnte man Fußball gar nicht mehr gucken. Allein Verdrängen und Ausblenden ermöglichen unbeschwerte Unterhaltung. Und darum geht es. Was soll’s, alle paar Jahre gibt es eben einen Wettskandal in der Fußball-Nachbarschaft. Das wird dazugehören, solange es Menschen und die Gier gibt. Und je mehr Manipulationen auffliegen, desto eher wird akzeptiert, dass sie ein immanenter Teil der Show sind. Bei allem Bemühen um Eindämmung der Skandale bleibt dem Fußballfan nur übrig, mit den Schultern zu zucken.Seite 23

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