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Sport: Sohn eines Mitglieds der IOC-Exekutive kassierte 200 000 Dollar vom Bewerbungskomitee

Die Untersuchungen der amerikanischen Behörden im Korruptions-Skandal um die Winterspiele 2002 in Salt Lake City haben vor einem US-Bundesrichter zum ersten Schuldgeständnis eines Angeklagten "wegen krimineller Vergehen" geführt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sieht sich damit im neunten Monat der Schmiergeld-Affäre unter erheblichem neuen Zugzwang.

Die Untersuchungen der amerikanischen Behörden im Korruptions-Skandal um die Winterspiele 2002 in Salt Lake City haben vor einem US-Bundesrichter zum ersten Schuldgeständnis eines Angeklagten "wegen krimineller Vergehen" geführt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sieht sich damit im neunten Monat der Schmiergeld-Affäre unter erheblichem neuen Zugzwang. Der Ausschluss des Südkoreaners Un Yong Kim, seit 1988 Mitglied der IOC-Exekutive, dürfte erneut auf die Tagesordnung kommen. Dessen Sohn John Kim hat nach FBI-Ermittlungen nahezu 200 000 Dollar von dem Bewerbungskomitee kassiert, weit mehr als bisher angenommen. Kim senior gilt als Kandidat oder "Königsmacher" für die Nachfolge von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch 2001. Zehn IOC-Mitglieder mussten wegen der Affäre gehen, der 68-Jährige wurde nur "schärfstens verwarnt".

David Simmons, Präsident der Kommunikationsfirma Keystone, hatte sich vor Richter Ronald Boyce schuldig bekannt, mit gefälschten Verträgen und Abrechnungen die Steuer- und Einwanderungsbehörden vorsätzlich getäuscht zu haben. Ihm drohen ein Jahr Gefängnis und 100 000 Dollar Bußgeld. Das Strafmaß dürfte aber niedriger ausfallen, weil der reuige Sünder "uneingeschränkte Zusammenarbeit bei der Aufklärung" versprach. Hauptziel der Aktion sei laut Simmons gewesen, dem Kim-Sohn die Aufenthaltserlaubnis in den USA zu sichern und dadurch die Stimmen der mächtigen Kim-Fraktion im IOC für die Wahl von Salt Lake City zu gewinnen.

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