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U-19-Trainer Marcus Sorg musste das EM-Aus von der Seitenlinie mitansehen.

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Update

Sorg: „Enttäuschung ist groß“: EM-Aus der U19: Wieder kein Titel für DFB-Junioren

Titelverteidiger Deutschland hat U-19-EM in Griechenland als Gruppenletzter beendet. Am Ende fehlte der Mannschaft von Trainer Marcus Sorg ein Tor zum Erreichen der Zwischenrunde.

Vier Turniere, aber kein Titel. Ein Jahr nach dem WM-Triumph in Brasilien fehlt dem Weltmeister-Nachwuchs offensichtlich das Erfolgs-Gen. Nach der U17, der U20 (WM) und der U21 sind am Montag auch die U19-Junioren bei der EM in Griechenland auf dem Weg zum Titel gescheitert. Das 2:2 (1:2) im letzten Gruppenspiel in Katerini gegen Russland reichte nicht zum Weiterkommen. Damit bleibt die Bilanz aus DFB-Sicht mager: Seit dem EM-Titel 2009 mit der U21 gab es nur noch einen EM-Sieg 2014 mit der U19 zu feiern. Insgesamt gewann der DFB seit 1980 acht Junioren-Titel. Zum Vergleich: Spanien sicherte sich 19 Pokale.

Sportdirektor Hansi Flick hatte schon vor der U19-EM im Interview des Fachmagazins „kicker“ darauf hingewiesen, dass im Juniorenbereich durchaus noch Nachholbedarf bestehe. „Viele europäische Fußballnationen haben bereits Leistungs- und Kompetenzzentren. Da sind sie uns einen Schritt voraus“, sagte Flick. Die geplante DFB-Akademie soll bis 2018 funktionsfähig sein.

Russland erwies sich als unangenehmer Gegner

Der DFB-Sportdirektor betonte aber auch, dass man zwar keinen Titel gewonnen, sich aber erstmals in der Geschichte für alle fünf EM- und WM-Endrunden 2015 qualifiziert habe. „Das ist auch eine Auszeichnung für den gesamten deutschen Fußball.“ Eine Chance bietet sich noch im Herbst bei der U-17-WM in Chile. Bei den letzten beiden WM-Titelkämpfen in diesem Jahrgang erreichte die DFB-Auswahl jeweils den dritten Platz 2007 in Südkorea und 2011 in Mexiko. Zudem stand die deutsche U17 bei der EM in Bulgarien im Mai als einziges DFB-Team in diesem Jahr in einem Finale (1:4 gegen Frankreich).

Das Scheitern der U19-Junioren war am Ende durchaus unglücklich. In der äußerst schwierigen Gruppe mit Spanien, Russland und den Niederlanden erreichten alle Teams vier Punkte, so dass die Tordifferenz den Ausschlag gab. „Die Enttäuschung ist entsprechend groß. Aber die Jungs haben in allen Spielen eine gute Mentalität gezeigt und bei diesem Turnier unbezahlbare Erfahrungen gemacht“, sagte Trainer Marcus Sorg nach dem Aus gegen die Russen. Nur ein Sieg hätte die deutschen Nachwuchskicker ins Halbfinale gebracht.

Doch Russland, das mit diesem Jahrgang 2013 U17-Europameister wurde, erwies sich als unangenehmer Gegner. „Die haben eine starke Mannschaft und gehen schon ordentlich in die Zweikämpfe“, befand Mannschaftskapitän Jonathan Tah. Am Ende lag es an der schwachen Chancenverwertung und der zu hohen Niederlage zum Auftakt gegen Spanien (0:3). Sorg glaubt dennoch, dass solche Erfahrungen die Spieler in ihrer Entwicklung weiterbringen. „Aber das ist im Moment ein kleiner Trost“.

Für den DFB-Coach stehen schon die nächsten großen Aufgaben an. Im kommenden Sommer betreut Sorg die U19 zum letzten Mal bei der EM in Deutschland. Nach den Olympischen Spielen übernimmt der ehemalige Freiburger Bundesligatrainer dann die U21 von Horst Hrubesch. Dann werden einige seiner Schützlinge vielleicht noch einmal die Chance auf einen EM-Titel bekommen. (dpa)

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