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Sport: Souverän in kritischen Phasen

Alba dreht Halbfinals nach klaren Rückstanden

Zumindest abseits des Feldes ist Luka Pavicevic nicht sonderlich einfallsreich. Es ist zur Tradition geworden, dass der Trainer nach Spielen von Alba Berlin die fast immer gleichen Stereotypen von sich gibt. Der erste Satz lautet oft: „Ich gratuliere meiner Mannschaft“, dann folgen lobende Worte an den Gegner. So war es am Dienstag nach dem Sieg im ersten Play-off-Halbfinale gegen die EWE Baskets Oldenburg, nach dem Pavicevic empört in einem langen Monolog Albas Favoritenrolle zurückwies, und so war es am Donnerstag nach dem zweiten Erfolg, dem 79:66 in Niedersachsen. „Oldenburg ist eines der besten Teams der Liga. Hier muss man erst mal gewinnen“, sagte Pavicevic. „Wir müssen sehr konzentriert sein im dritten Spiel.“ Das findet am Sonntag (17.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle statt.

Mit einem weiteren Erfolg würde Alba erstmals nach 2006 wieder ins Finale einziehen. Gegner dort wären die Skyliners Frankfurt oder die Telekom Baskets Bonn, in der Serie steht es 1:1. Vor zwei Jahren hatte sich Alba, damals noch unter Trainer Henrik Rödl, in Viertel- und Halbfinale ebenfalls gegen Bremerhaven und Oldenburg durchgesetzt und war im Endspiel an Rhein Energie Köln gescheitert.

So vehement die Berliner es ablehnen, als Favorit zu fungieren – ihre Glaubwürdigkeit diesbezüglich schwindet zunehmend. Zwar profitierte Alba vorgestern von Oldenburgs schwacher Freiwurfquote von 35 Prozent, präsentierte sich in kritischen Phasen aber auch sehr souverän. „Entscheidend war, im Rückstand die Ruhe zu bewahren und nicht zu hadern“, sagt Geschäftsführer Marco Baldi. „In beiden Spielen hat sich unsere Qualität und Fitness ausgezahlt.“ Beide Male lag Alba gegen die selbstbewussten, aggressiven und zunächst vor allem aus der Distanz treffsicheren Oldenburger deutlich zurück: in Spiel eins Mitte des dritten Viertels mit neun Punkten, in Spiel zwei nach 17 Minuten mit elf Punkten.

Alba drehte die Spiele mit Energieleistungen, intensivierte die Verteidigung, und traf, als es darauf ankam. Das vierte Viertel am Dienstag gewann Alba 24:10, die Abschnitte drei und vier am Donnerstag 26:15 und 24:16. Bobby Brown, Albas Topscorer an beiden Tagen, traf aus unmöglichen Lagen Distanzwürfe, Aleksandar Nadjfeji trug jeweils mit fünf Punkten in Folge zur Wende bei: Einmal tat er sich unmittelbar nach Albas Ausgleich als Scorer hervor, das andere Mal übernahm er die Führungsarbeit selber.

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