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Sport: Spätes Spektakel

Alba müht sich zu einem 91:86-Sieg gegen Tübingen Dijon Thompson kam bei seinem Comeback auf 16 Punkte

Berlin - Es konnte kein anderer sein als Julius Jenkins, der 35,3 Sekunden vor Schluss herangeflogen kam, den Ball in der Luft fing und von oben in den Korb krachen ließ. „Monsterdunk“ leuchtete an der Anzeigetafel, die 6251 Fans in der Max-Schmeling-Halle tobten. Alba führte 88:86 und gewann gegen die Walter Tigers Tübingen schließlich 91:86 (36:40). Jenkins, der überragende Spieler der letzten Wochen, war mit 29 Punkten und einer Feldwurfquote von 85 Prozent wieder einmal bester Spieler des Bundesliga-Tabellenführers.

Zwei solcher Alley-Hoops waren Jenkins gelungen, die Fans feierten den Sieg und die spektakulären Einlagen – Alba selbst war weniger begeistert vom eigenen Auftritt gegen den starken Tabellenvierzehnten. Geschäftsführer Marco Baldi blieb mit verschränkten Armen auf der Tribüne stehen. Ihm war nicht anzusehen, ob Alba gewonnen oder in letzter Minute gewonnen hatte. Auch Trainer Luka Pavicevic sah Anlass zu Kritik nach einem Spiel, das fast zur ersten Bundesliga-Heimniederlage der Saison geführt hatte. „Es ist gut, dass wir ein Spiel, das für uns nicht funktioniert hat, am Ende noch umgebogen haben. Aber in der Verteidigung fehlt die Konstanz.“ Wieder einmal, wie auch gegen Ludwigsburg und im Uleb-Cup bei Guildford Heat, hatte Alba nur mit Mühe gewonnen.

Drei Tage vor dem vorentscheidenden Uleb-Cup-Spiel gegen das Spitzenteam von Türk Telekom Ankara konnten die Berliner vor allem Tübingens Center Rasko Katic (19 Punkte) und Patrick Sparks (25, davon drei Dreier) nicht stoppen. „Wir haben gezeigt, dass wir noch am Leben sind“, sagte Tübingens Trainer Rainer Kloss, der eigentlich Kotrainer ist und nach der Entlassung von Aaron McCarthy zum Jahreswechsel vorübergehend die Mannschaft führt.

Das Spiel war von Anfang an eng, wobei die Gäste vor allem durch viele, teils spektakuläre Distanzwürfe punkteten. Spielmacher Bobby Brown machte wie in Guildford in den ersten 20 Minuten keinen Punkt (3 insgesamt) und bestätigte damit, dass er derzeit nicht in Bestform ist. Julius Jenkins und Dijon Thompson (16), der erstmals nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk, den er sich Mitte Dezember zugezogen hatte, wieder dabei war, hielten Alba im Spiel. Nach der Pause wurde es ruppiger, als Albas Center Patrick Femerling seinen Kontrahenten Katic hart foulte, selber vorsichtshalber ausgewechselt wurde und Katic aufdrehte. Acht der folgenden zehn Tübinger Punkte zur 71:62-Führung machte er.

Kurz darauf folgte Jenkins erster Dunk, ehe Albas Aleksandar Rasic seinen großen Auftritt hatte: Er glich mit acht Punkten in Folge, davon zwei Dreier, zum 81:81 aus. Andererseits war er nicht in der Lage, Sparks zu stoppen, der Rasics Körben eigene entgegensetzte. Jenkins’ Flugeinlage in letzter Minute machte diese Fehler wenigstens vergessen.

Helen Ruwald

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