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Spanien: Real weint Beckham und Ronaldo keine Träne nach

Von den Alt-Stars Ronaldo und David Beckham befreit hat Real Madrid gegen Real Saragossa gewonnen und ist nun nur noch zwei Punkte von der Tabellenführung entfernt. Dagegen sorgte Trainer Capello für einen neuerlichen Skandal.

Madrid - Real Madrid weint seinen ausrangierten Stars David Beckham und Ronaldo keine Träne nach. Mit einem stark verjüngten Team zeigte der spanische Fußballrekordmeister seine beste Leistung seit Monaten und bezwang Real Saragossa am Sonntagabend mit 1:0. Da der Spitzenreiter FC Sevilla (1:2 gegen RCD Mallorca) und Titelverteidiger FC Barcelona (1:3 bei Espanyol) ihre Ligaspiele überraschend verloren, rückten die "Königlichen" bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer heran.

Beckham verfolgte die Partie neben seiner Mutter auf der Tribüne. Während der Engländer eine entspannte Gelassenheit zur Schau trug, zeigte Trainer Fabio Capello, wie sehr die Krise der vergangenen Wochen ihm an die Nerven gegangen war. Nach dem Abpfiff reckte der Italiener zwei Mal den "Stinkefinger" in den Nachthimmel, weil ihn Fans hinter seiner Trainerbank beschimpft hatten.

Nistelrooy-Tor soll illegal gewesen sein

"Ich entschuldige mich dafür", sagte der Coach später. "So etwas ziemt sich nicht für einen Trainer von Real." Die Geste war nicht die einzige Schattenseite einer ansonsten glänzenden Vorstellung der Madrilenen. Das Siegtor von Ruud van Nistelrooy in der 40. Minute war nach Angaben des Sportblatts "As" illegal. Dem Treffer war ein nicht geahndetes Foul des Niederländers vorausgegangen.

Insgesamt überwog jedoch das Positive. Die neuverpflichteten argentinischen Jungtalente Gonzalo Higuaín und Fernando Gago brachten neuen Schwung ins Spiel und erinnerten "As" an die Devise des Ex-Präsidenten Santiago Bernabéu (1943-1978): "In eine gute Mannschaft gehören zwei Argentinier, aber keine Engländer."

Ronaldo könnte Beckham in die USA folgen

Der noch bei Real unter Vertrag stehende Engländer Beckham verhandelt nach Angaben des Sportblatts "Marca" über einen vorzeitigen Wechsel in die USA zu seinem künftigen Club Los Angeles Galaxy. Der 31-Jährige wird auf Geheiß von Capello nicht mehr für Real spielen. Für Ronaldo sucht Real bis zum 31. Januar nach einem neuen Verein. "Marca" schloss nicht aus, dass der Brasilianer seinem bisherigen Teamkameraden Beckham in die USA folgen könnte.

Mit der Ausmusterung der "Galaktischen" scheint bei Real eine neue Ära angebrochen zu sein. Dieser Eindruck drängte sich den 70.000 Zuschauern schon vor dem Anpfiff des Spiels gegen Saragossa auf. Beim Einmarsch der Spieler erklang aus den Lautsprechern nicht mehr die Hymne, die der Startenor Plácido Domingo vor sechs Jahren zur 100-Jahr-Feier des Clubs aufgenommen hatte und die seither zu Beginn jedes Spiels im Bernabéu-Stadion abgespielt worden war. Stattdessen bekamen die Fans wieder die beliebte alte Real-Hymne zu hören, in der José de Aguilar die "mocitas madrileñas" (Madrider Mädchen) besingt. Die Real-Oberen hatten entschieden, neben Beckham und Ronaldo auch Plácido Domingo "auszumustern". (Von Hubert Kahl, dpa)

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