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Augen abwischen und weiter? Vielleicht war es das letzte Spiel im Nationaldress für Pau Gasol.

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Update

Spanien scheitert bei Basketball-WM, USA erreichen Finale: Ein bisschen Wahnsinn

Gastgeber und Favorit Spanien scheitert im Viertelfinale der Basketball-WM an Frankreich. Für die Spanier um NBA-Star Pau Gasol ist das Turnier damit bereits beendet – und vielleicht noch mehr.

Pau Gasol musste sich plötzlich ganz neuen Fragen stellen. Bisher hatten die Reporter bei der Basketball-WM von Spaniens NBA-Profi zumeist wissen wollen, was er vom Team der USA halte. Schließlich schien das ganze Turnier nur ein Vorgeplänkel für das erwartete Finale zwischen den Gastgebern und den US-Amerikanern zu sein. Nach der völlig überraschenden 52:65 (28:35)-Viertelfinalniederlage der Spanier gegen Frankreich wurde Gasol am Mittwochabend nun gefragt, ob das Debakel vielleicht sein letztes Länderspiel gewesen sei – und womöglich das Ende einer großen spanischen Basketball-Generation.

„Man weiß nie, wann man sein letztes Spiel und sein letztes Turnier spielt“, antwortete Gasol. „Am liebsten würde ich weitermachen, bis ich 50 bin. Aber daraus wird wohl nichts.“ Auch das Traumfinale des WM-Gastgebers ist geplatzt, Gasol sprach von einer „sehr schmerzhaften“ Niederlage. Die Spanier hatten bis zum Mittwoch alle Gegner nach Belieben dominiert und begeisternden Basketball gezeigt, in der Vorrunde waren die Franzosen beim ersten Aufeinandertreffen beider Teams mit 64:88 untergegangen. Frankreichs Trainer Vincent Collet zeigte seinen Spielern vor dem Viertelfinale die aus seiner Sicht schlimmsten Szenen des Spiels. „Das war eine große Motivation für sie“, sagte der Trainer des Europameisters.

„Wir haben unser schlechtestes Spiel in diesem Turnier abgeliefert“, sagte Pau Gasol

Im Viertelfinale wollte den Spaniern rein gar nichts gelingen, gerade einmal zwei von 22 Versuchen von der Dreierlinie fanden ihr Ziel. Zudem holten die Franzosen 50 Rebounds, Spanien nur 28. „Wir haben unser schlechtestes Spiel in diesem Turnier abgeliefert“, sagte Pau Gasol. „Bei weitem.“ „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir an uns geglaubt haben“, sagte Frankreichs Kapitän Boris Diaw. Neben dem erfahrenen Profi von NBA-Champion San Antonio überzeugten auch die jüngeren Franzosen. Allen voran Thomas Heurtel, der die entscheidenden Treffer setzte, um das Publikum in Madrid zum Schweigen zu bringen. Diaw sagte über den bisweilen ungestüm auftretenden Heurtel, es gebe nun mal „ein bisschen Wahnsinn“ in dessen Spiel.

Die Franzosen treffen im Halbfinale am Freitag nun auf Serbien, am Donnerstag zogen die USA nach einem 96:68 (43:35)-Erfolg gegen Litauen bereits ins Finale am kommenden Sonntag ein. Für die Spanier ist das Turnier beendet – und vielleicht noch mehr. Es ist unklar, wie viele der älteren Profis nach der Enttäuschung im Nationalteam weitermachen. „Ich glaube nicht, dass dies das Ende unserer Mannschaft ist“, sagte Jose Calderon fast trotzig.

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