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Sport: Sparen als Disziplin

Der Deutsche Sportbund hat Finanzprobleme

Frankfurt am Main Man hat es geahnt, dass es um die Finanzen des Deutschen Sportbundes (DSB) nicht allzu gut bestellt ist. Doch nun, da die ersten Zahlen auf dem Tisch liegen, wird klar, wie schlecht die Lage ist. Wie der DSB-Generalsekretär Andreas Eichler dem Sportinformationsdienst bestätigte, sind die Rücklagen des DSB innerhalb von zwei Jahren um 4,3 Millionen Euro gesunken. Das bedeutet, dass der DSB bis 2007 2,9 Millionen Euro einsparen muss.

Trotzdem warnt Eichler vor Panikmache. „Wir sind weder insolvent, noch überschuldet“, sagte der Generalsekretär. „Aber wir müssen dieses Geld jetzt sinnvoll einsetzen, um uns aus der Kostenfalle zu befreien.“ Der DSB kann zwar noch auf Rücklagen von 3,1 Millionen Euro zurückgreifen, wird sich aber in Zukunft nicht mehr 124 Mitarbeiter leisten können. Eichler deutete an, dass an einem Personalabbau kein Weg vorbeiführe. Einer der ersten Schritte ist die Auflösung der Abteilung Internationales.

Für den DSB kommen in dieser Situation die aktuellen Verhandlungen mit dem Nationalen Olympischen Komitee zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Generell werde der Sportbund aber seinen Weg beibehalten. „Wir müssen eine Neuorganisation anstreben, dabei die Landessysteme eng mit denen auf Bundesebene verzahnen und die über 100 Entscheidungsgremien entscheidend verkleinern“, erklärte Manfred von Richthofen, der Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB) am Freitag nach der 28. Sportministerkonferenz in Halle. Die Verschlankung der Olympiastützpunkte und die Kaderverkleinerung sowie die Gründung eines Topteams für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking seien aber nur mit Hilfe der Länder realisierbar.

Das mäßige Abschneiden Deutschlands bei den Olympischen Spielen in Athen hat aus Sicht der Sportminister weitreichende Folgen für die Struktur des Sports. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir nicht mehr rückblickend, sondern vorausschauend Sportförderung zu betreiben haben. Wir müssen über die Landesgrenzen hinweg bundeseinheitlich auftreten, um international mitzuhalten“, sagte Sachsen-Anhalts Sportminister Gerry Kley (FDP).

Außerdem haben sich die Sportminister bei der Konferenz einstimmig für die Fortsetzung des „Goldenen Plan Ost“ eingesetzt und werden bei der Bundesregierung darauf drängen, dass die in Aussicht gestellten drei Millionen Euro erhöht werden.Tsp/dpa

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