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Eine Stufe höher. Christina Obergföll gewann nach Bronze in Peking diesmal Silber. Hinter ihr landete Linda Stahl auf Platz drei. Foto: dpa

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SPEERWERFEN: Zwei Medaillen für Deutschland

Keine zwei Sekunden blieben Christina Obergföll, um sich über ihren letzten Versuch im Speerwerfen zu ärgern, denn da kam auch schon Linda Stahl angerannt. Die fiel ihr um den Hals und drückte sie, die beiden hatten schließlich einen gemeinsamen Grund zu feiern: eine olympische Medaille.

Keine zwei Sekunden blieben Christina Obergföll, um sich über ihren letzten Versuch im Speerwerfen zu ärgern, denn da kam auch schon Linda Stahl angerannt. Die fiel ihr um den Hals und drückte sie, die beiden hatten schließlich einen gemeinsamen Grund zu feiern: eine olympische Medaille. Obergföll darf aus diesem Wettkampf die Silbermedaille mitnehmen, Linda Stahl ganz überraschend Bronze. Und so hüllten sie sich die beiden gerne in eine deutsche Fahne ein und brachen hinter der alten und neuen Olympiasiegerin Barbora Spotakova zur Ehrenrunde auf.

Mit einer Medaille konnte Obergföll liebäugeln, nicht aber Stahl. Die hatte zwar vor zwei Jahren schon den EM-Titel gewonnen, doch weil sie sich auf ihren Beruf als Ärztin vorbereitet, hat sie nicht so viel Zeit zum Trainieren wie andere. Doch der Wettkampf war wie zurechtgeschnitten auf Obergföll und Stahl.

Christina Obergföll brachte sich gleich mit ihrem ersten Wurf in ausgezeichnete Position, der Speer landete bei 65,16 Meter. Es war zugleich ihr weitester Wurf und weil sie mit ihren anderen nicht zufrieden war, machte sie die auch ungültig. Linda Stahl brauchte dagegen etwas, um richtig warm zu werden. Ihr gelang der beste Wurf im vierten Versuch mit 64,91 Meter. Und auch eine dritte deutsche Werferin erreichte im Finale ein achtbares Resultat: Katharina Molitor, die wie Linda Stahl für Bayer Leverkusen wirft, kam mit 62,89 Meter auf Platz sechs. Die Tschechin Barbora Spotakova war mit neuer Weltjahresbestweite von 69,55 Meter nicht zu besiegen, dafür ließen Obergföll und Stahl die bisherige Weltjahresbeste Sunette Vljoen aus Südafrika hinter sich, die mit 64,53 Meter auf Platz vier landete. Weltmeisterin Maria Abakumowa aus Russland wurde nur Zehnte.

Im Zehnkampf verpassten die deutschen Athleten eine Medaille. Rico Freimuth hatte allerdings vor dem Speerwerfen, der neunten Disziplin, sogar auf dem dritten Platz gelegen. Dahin hatten ihn unter anderem starke Zeiten über 400 Meter (48,06 Sekunden) und 110 Hürden (13,89) sowie die beste Weite aller Teilnehmer im Diskus gebracht (49,11 Meter). Doch 57,37 Meter im Speerwerfen ließen ihn wieder zurückfallen. Mit 8320 Punkten kam Freimuth am Ende auf Platz sechs, Europameister Pascal Behrenbruch wurde mit 8126 Punkten Zehnter. Bei der EM hatte Behrenbruch noch 8558 Punkte erreicht. Olympiasieger wurde Weltrekordhalter Ashton Eeaton aus den USA mit 8869 Punkten.

Enttäuschend endete für Hochspringerin Ariane Friedrich der Wettkampf. In der Qualifikation hatte sie 1,93 Meter im dritten Versuch geschafft, scheiterte dann aber an 1,96 Meter. „Ich war schon drüber, aber dann habe ich die Latte mit der Hacke noch gerissen.“ Für die Spiele in London war sie nominiert worden, obwohl sie die Qualifikationsnorm nicht erbracht hatte.

Die Sprintstaffel der Frauen hat sich für das Finale an diesem Freitag qualifiziert, die 4x400–Meter-Staffel der Männer schied dagegen im Vorlauf aus.

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