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Sport: Sperren für Deutschland

Es gilt inzwischen als weitgehend gesicherte Erkenntnis, dass es sich beim Deutschen Fußball-Bund und seinem ersten Angestellten Jürgen Klinsmann um zwei unvereinbare Prinzipien handelt. Was Klinsmann hilft, schadet dem DFB – und umgekehrt.

Es gilt inzwischen als weitgehend gesicherte Erkenntnis, dass es sich beim Deutschen Fußball-Bund und seinem ersten Angestellten Jürgen Klinsmann um zwei unvereinbare Prinzipien handelt. Was Klinsmann hilft, schadet dem DFB – und umgekehrt. Seit gestern muss diese Gewissheit ernsthaft in Zweifel gezogen werden. Dem Bundestrainer ist völlig unerwartet die Hilfe seines Arbeitgebers zuteil geworden: Der Kontrollausschuss hat Ermittlungen gegen Christian Wörns aufgenommen, die erste Vorraussetzung für eine mehrwöchige Sperre des Dortmunders. Wörns hatte am Samstag Stefan Kießling mit dem Ellbogen traktiert, den Nürnberger anschließend der Schauspielerei bezichtigt und damit nicht nur sein gespaltenes Verhältnis zum Fairplay, sondern auch zur Wahrheit dokumentiert. Ausgerechnet der aufrichtige Herr Wörns, der sich zuletzt erfolgreich als Opfer des Bundestrainers („link und unehrlich“) vermarkten konnte.

Es geht nicht nur um billige Rache, die der DFB für Klinsmann übt. Die Angelegenheit hat noch eine zweite Ebene. Wenn Wörns nicht spielt, kann er auch nicht gut spielen; und wenn er nicht gut spielt, kommt hoffentlich niemand mehr auf die Idee, ihn immer wieder für die Nationalelf ins Gespräch zu bringen. Wörns muss gewissermaßen in höherem nationalen Interesse gesperrt werden. Sein Platz in Dortmunds Innenverteidigung wird dringend benötigt: Damit Christoph Metzelder vor der WM wenigstens ein bisschen Spielpraxis sammeln kann.

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