zum Hauptinhalt
Norbert Düwel will Leidenschaft von seinen Spielern sehen.

© p-a/dpa

Spiel bei Erzgebirge Aue: 1. FC Union setzt auf Kampf statt Kunst

Norbert Düwel, Trainer des 1. FC Union, stellt seine Spieler für das Spiel bei Erzgebirge Aue am Freitagabend voll auf Abstiegskampf ein.

Hohe Fußballkunst wird im Zweitligaspiel zwischen Erzgebirge Aue und dem 1. FC Union Berlin wohl nicht zu sehen sein. Im ostdeutschen Uraltduell, das am Freitagabend um 18.30 Uhr angepfiffen wird, geht es einfach um zu viel. Kein Wunder, dass Unions Trainer Norbert Düwel sich auf ein Kampfspiel vorbereitet. Bauchschmerzen bereitet ihm dies trotz des drohenden Absturzes auf einen Abstiegsplatz nicht. „Es ist ganz einfach, die Mannschaft einzustellen. Es ist Abstiegskampf, der von der ersten Minute an von beiden Seiten sichtbar sein wird. Den wollen wir annehmen“, sagte Düwel. „Wir wissen um die dortige Atmosphäre und die Spielweise von Aue. Denen wird der Abstiegskampf mit der Muttermilch gegeben.“

Gegen 1860 München wachte Union zu spät auf

Beim 1. FC Union bedeutet das Ringen um den Klassenerhalt dagegen für die meisten Akteure eine ganz neue Erfahrung. Das könnte die krassen Leistungsschwankungen der vergangenen Wochen erklären, die es häufig auch innerhalb einer einzigen Partie gab. Bei der 1:4-Heimniederlage gegen 1860 München am Samstag vergangener Woche fand Union in den ersten 50 Minuten nicht statt, ehe die Mannschaft plötzlich zu furiosem und nicht mehr für möglich gehaltenem Angriffsfußball überging.

Mit vielen Einzelgesprächen versuchte Düwel zu ergründen, wie es zu einem solchen Spielverlauf kommen konnte. „Man muss auf individuelle Charaktere eingehen. Man muss schauen, wie der eine oder andere das letzte Spiel verkraftet hat. Einige Akteure waren nicht frei von Fehlern. Es ist unsere Aufgabe zu schauen, wer tatsächlich bereit ist“, sagte Düwel. „Im Vordergrund stehen der Kampf und die Mentalität, die man da mitbringen muss. Es ist wichtig herauszufinden, wer die Fehlerlast so verdaut hat, um in dieses Spiel mit dem entsprechenden Kampfgeist zu gehen.“

Unendlich viele Alternativen hat der Berliner Trainer aber gar nicht. Torhüter Daniel Haas bleibt auf alle Fälle als Nummer eins zwischen den Pfosten, weil er bei seinem Comeback gegen München keine größeren Fehler gemacht hat. Innenverteidiger Fabian Schönheim, der gegen 1860 an allen Gegentoren eine Aktie hatte, bekommt hingegen wohl keine Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Gleiches gilt für Kapitän Damir Kreilach, der ebenfalls wieder auf die Bank muss. Dagegen darf Christopher Trimmel wahrscheinlich auch in Aue erneut als Rechtsverteidiger beginnen. Sein Startelf- Comeback dürfte Björn Jopek geben, der letztmals Anfang Oktober beim FC St. Pauli in der ersten Elf stand. Im Sturm hängt wegen der letztmaligen Sperre von Sören Brandy weiter viel von Sebastian Polter ab.

Düwel selbst geht trotz der Mittelfingeraffäre, wegen der er sich gegenüber dem Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes äußern musste, „ganz normal“ in die Partie. „Es ist so viel geschrieben und gesagt worden. Ich habe alles erklärt dazu“, sagte Düwel. „Damit kann man das Thema ad acta legen. Es gibt nichts Neues zu sagen. Viel wichtiger ist das Spiel in Aue.“

So könnte Union spielen:

Haas – Timmel, Puncec, Leistner, Parensen – Köhler, Zejnullahu – Quiring, Jopek, Thiel – Polter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false