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Sport: Spielen gegen das Vergessen

Michael Rosentritt erklärt, was Beckham und Ailton gemeinsam haben

Seit gestern ist die Fußballwelt um zwei hübsche Geschichten reicher. Während David Beckham seinen Dienst bei der Los Angeles Galaxy angetreten hat, unterschrieb Ailton einen Einjahresvertrag beim MSV Duisburg. Man kann beide Ereignisse durchaus vergleichen. Beckhams Tun wird den Fußball in den USA vermutlich genauso wenig auf Vordermann bringen, wie Ailtons Sturmläufe den MSV vor dem direkten Wiederabstieg retten können. Fußball spielt in den Vereinigten Staaten ungefähr die gleiche Rolle, die Duisburg in der Bundesliga einnimmt.

Aber beide Personalien haben ihren Ursprung in anderen Überlegungen. Beckham kann zwar gute Flanken schlagen und schöne Freistoßtore schießen, aber samt seiner Frau und deren Gehabe hält dieser Transfer wenigstens die Medien in Kalifornien auf Trab. Das glamouröse Paar wird eine Villa beziehen in Beverly Hills und soll in fünf Jahren 250 Millionen Dollar kassieren. Solche Sachen eben.

So etwas Ähnliches wird sich auch Duisburgs Präsident Walter Hellmich gedacht haben, als er dem seit Jahren durch Europa umherirrenden Ailton ein ernsthaftes Angebot unterbreitete. Hellmich glaubt doch tatsächlich, dass er da einen großen Fisch an Land gezogen hat, wie er sagte. Auf Duisburg und seinen MSV bezogen, mag das im Ansatz sogar zutreffen. Ailtons Präsenz könnte dem Aufsteiger dabei helfen, nicht schon gleich zu Saisonbeginn in Vergessenheit bei den deutschen Fußballfans zu geraten. Rein sportlich gesehen braucht die Fußballwelt solche Transfers nicht.

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