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Sport: Spielen statt rechnen

Hoffenheim erkämpft in Wolfsburg ein 2:2.

Von Christian Otto

Wolfsburg – Das ungläubige Staunen über die Worte des neuen Trainers wollte und wollte kein Ende nehmen. Markus Gisdol, der die TSG Hoffenheim vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahren soll, mochte mit all den Rechenspielen rund um die Tabelle und seine jüngste Erfolgsbilanz nichts anfangen. „Ich messe meine Spieler nicht am Tabellenstand, ich möchte, dass wir wieder besseren Fußball spielen“, sagte Gisdol und trat wie ein Samariter des bezahlten Sports auf. Das 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg hat die Hoffenheimer vor dem Augsburger Spiel am Sonntag wieder auf den Relegationsplatz befördert. Und natürlich strampelt sich die Mehrheit der aus aller Welt verpflichteten Spieler für den Klassenerhalt ab. Aber Gisdol bleibt davon beseelt, dass er erst einmal eine schöne Grundlage für bessere Zeiten schaffen will.

Die frühe Wolfsburger Führung, die der erst 18 Jahre alte Maximilian Arnold erzielen konnte, hatte der Gast gut verkraftet. Einen umstrittenen Foulelfmeter, den der Berliner Schiedsrichter Daniel Siebert nach einem vermeintlichen Foul von Ricardo Rodriguez am TSG-Stürmer Sven Schipplock verhängt hatte, durfte Sejad Salihovic zum Ausgleich nutzen. Das sehenswerte 1:2 von TSG-Kapitän Andreas Beck, der mit einem Linkschuss aus der Distanz erfolgreich war, hatte Hoffnung auf den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Gisdols Regie geweckt. Aber ein Kopfballtreffer des Brasilianers Naldo sorgte für eine Punkteteilung, deren Deutung im Stadion unmissverständlich war. Während sich die Hoffenheimer bei ihren Fans artig bedankten, mussten sich die Wolfsburger nach ihrem schwachen Auftritt auspfeifen lassen. „Ich kann die Pfiffe der Fans verstehen“, sagte Torschütze Naldo und machte mal wieder ein ziemlich trauriges Gesicht. Christian Otto

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