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Spielmanipulationen: Wettskandal: Erster Verein suspendiert Spieler

Der erste deutsche Verein hat im Wettskandal zwei Spieler suspendiert. Der Regionalligist SC Verl schloss am Dienstag Patrick Neumann und Tim Hagedorn vom Spiel- und Trainingsbetrieb aus.

Verl gab keinen Grund für die Maßnahme an. Die Ostwestfalen hatten Hinweise erhalten, dass bei den Partien ihrer Mannschaft bei Borussia Mönchengladbach II (4:3) und gegen den 1. FC Köln II (0:1) in der vergangenen Saison Spielmanipulationen versucht worden seien. „Ich hätte niemals erwartet, dass so etwas in Verl passiert“, sagte der Vereinsvorsitzende Peter Mankartz. Er ließ offen, wie lange die Suspendierung der Profis anhält. Ein 34-jähriger Mann aus Lippstadt sitzt bereits seit vergangenem Donnerstag wegen Betrugsverdachts in zwei Fällen – den beiden Verler Spielen – in Untersuchungshaft. An Spieler sollen laut Haftbefehl 20.000 Euro geflossen sein.

Im Ausland gab es weitere Festnahmen. Die kroatische Polizei verhaftete einen Slowenen, der mit einem in Deutschland ausgestellten Haftbefehl gesucht wurde. Die Schweizer Bundesanwaltschaft nahm zwei Verdächtige fest. In der Schweiz stehen Spiele der Zweitligisten FC Gossau und FC Thun unter Verdacht. Auch hier wurden zwei Profis suspendiert. Die Spieler aus Thun müssen auf Verlangen des Klubs in schriftlichen Erklärungen versichern, dass sie nichts mit Spielmanipulationen zu tun haben. In Deutschland hatte das der Regionalligist SSV Ulm von seinen Lizenzspielern gefordert, auch der Drittligist VfL Osnabrück erwägt diese Maßnahme. Ein solches Schriftstück dürfte dafür aber kaum eine Rolle spielen, eine erwiesene Manipulation wäre ohnehin ein hinreichender Kündigungsgrund.

Am Dienstag hat der Skandal auch Griechenland erreicht, wo 14 Spiele unter Manipulationsverdacht stehen. Griechenland gehört nicht zu den neun Ländern, die nach Erkenntnissen der Bochumer Staatsanwaltschaft von den Wettmanipulationen betroffen sein sollen. (mit dpa)

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