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Sport auf dem Flughafen: Ruderer wollen in Tegel landen

Der Flughafen böte nach seiner Stilllegung beste Bedingungen für eine Regattastrecke, findet der Landesruderverband Berlin. Er bemüht sich jetzt schon um das Gelände in Tegel.

Wo heute noch Flugzeuge starten und landen, könnten auch einmal Ruder- und Kanuboote fahren. Denn ein stillgelegter Flughafen bietet ideale Voraussetzungen für eine Regattastrecke. Das hat sich der Landesruderverband Berlin gedacht und ein Konzept für den Flughafen Tegel erarbeitet. „Der Flughafen hat für uns als Ruderer die bestmögliche Ausrichtung, denn er liegt in der Windachse West-Ost und ist außerdem so tief, dass er nicht so windanfällig ist“, sagt Michael Hehlke, der Geschäftsführer des Landesruderverbands. „Wenn der Flughafen geschlossen wird, wollen wir schon einen Fuß in der Tür haben.“

Der Verband wünscht sich eine zentrale Regattastrecke, die für den Freizeitsport ganzjährig genutzt wird und außerdem Austragungsort für internationale Rennen sein könnte. Selbst für die Einbindung in eine mögliche Olympiabewerbung soll sie gut genug sein. Den Landessportbund hat der Ruderverband schon von seinem Projekt überzeugt. Und der Wunsch ist auch schon bei der Senatsverwaltung eingereicht.

Die Regattastrecke soll ohne feste Tribünen und Infrastruktur auskommen, ähnlich wie der Rotsee in Luzern, eine der berühmtesten Regattastrecken der Welt. „Wir setzen auf Naturschutz“, sagt Hehlke. Wie beim Beachvolleyball könnten die Tribünen temporär aufgebaut werden. Oder ein stufenförmiger Rasen angelegt werden. Nicht nur Ruderer und Kanuten sollen von der 2000 Meter langen Regattastrecke profitieren. Es soll auch Bademöglichkeiten geben, die die bestehenden Schwimmbäder im Umkreis entlasten, in den Planungen kommt zudem eine Wasserskianlage vor. „Ein See ist auch für das Stadtklima gut“, sagt Hehlke, „außerdem hätten wir eine sehr nachhaltige Flächenversiegelung“. Einen See würde man schließlich nicht einfach so wieder zuschütten.

Michael Hehlke bringt sich gleich doppelt in das Projekt ein, denn früher hat er als Stadtplaner gearbeitet. Denn bevor aus der Idee Wirklichkeit wird, ist noch das größte Hindernis zu überwinden: die Bezahlung. Die Strecke müsste etwa zwei Meter tief ausgehoben werden. Einen zweistelligen Millionenbetrag dürfte das schon kosten. Ob es viel billiger wird, wenn die 9000 Mitglieder des Landesruderverbands selber mitgraben, darüber haben sich die Verbandsverantwortlichen noch keine Gedanken gemacht.

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