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Sport-Tragödie: Ex-Weltmeister stirbt nach Boxkampf

Box-Profi Leavander Johnson ist am Donnerstag an den Folgen des verlorenen WM-Kampfs gegen den Mexikaner Jesus Chavez gestorben. Der 35-Jährige hatte sich in dem Duell schwere Kopfverletzungen zugezogen.

Las Vegas (23.09.2005, 13:29 Uhr) - Das Berufsboxen hat erneut ein Todesopfer zu beklagen. Der 35-jährige Amerikaner hatte sich vor fünf Tagen in dem Duell um den IBF-Titel im Leichtgewicht schwere Kopfverletzungen zugezogen und musste notoperiert werden. Johnson hatte nach dem Kampf in der Kabine das Bewusstsein verloren und war ins Krankenhaus gebracht worden. Dort kämpfte er vier Tage um sein Leben, letztlich vergebens. Nachdem die Nieren des Boxers versagten und sein Herz nicht mehr eigenständig pumpte, entschieden Familienmitglieder, die lebenserhaltenden Geräte abschalten zu lassen.

Leavander Johnson wurde von seinem Vater trainiert, der Bruder war der Manager. «Es gab keine Hinweise auf eine Besserung seines Zustands. Insofern traf die Familie eine sehr richtige Entscheidung», sagte der behandelnde Arzt William Smith. Johnson sei friedlich eingeschlafen.

Der aus Atlantic City stammende Boxer war seit 16 Jahren Profi. Gut drei Monate nach seinem WM-Erfolg war das Gefecht gegen Chavez sein 41. Kampf gewesen. Bei seiner ersten Titelverteidigigung gegen den Mexikaner hatte Johnson sportlich keine Chance. 38 Sekunden nach Beginn der elften Runde brach der Ringrichter den Kampf ab, nachdem der Amerikaner zwei Dutzend Schläge seines Kontrahenten widerstandslos einstecken musste. Die Gesamtstatistik wies 409 Treffer von Chavez gegenüber nur 148 von Johnson aus.

Der Amerikaner ist bereits der zweite Box-Tote in der Spielerstadt in diesem Jahr. Am 2. Juli starb der Mexikaner Martin Sanchez nach einer K.o.-Niederlage. Im Krankenhaus wurde ihm ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernt. Dennoch konnten die Ärzte das Leben des Mexikaners nicht mehr retten. Johnson war der insgesamt fünfte Todesfall im Boxring in Las Vegas seit 1994.

Die Hamburger Universum Promotion befürchtet keine negativen Auswirkungen auf den Kampf um die Schwergewichts-Weltmeisterschaft zwischen Luan Krasniqi (Rottweil) und Lamon Brewster (USA) am kommenden Mittwoch in Hamburg. Man bedauere den Tod, kenne aber weder den Boxer noch die Umstände, die zu dem tragischen Ereignis geführt haben, sagte ein Sprecher. (Von Gert Glaner, dpa)

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