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Alphatiere unter sich: Uli Hoeneß (links) und Karl-Heinz Rummenigge bestimmen die Geschicke beim FC Bayern seit Jahrzehnten.

© Sven Hoppe/dpa

Sportdirektor-Suche: Der FC Bayern hat keinen Platz für einen weiteren Lautsprecher

Beim FC Bayern München herrscht nach der Asienreise viel Unruhe. Der Disput mit Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl ist unnötig und die Suche nach einem neuen Sportdirektor wirft Fragen auf. Ein Kommentar.

Nach 13 Tagen in China und Singapur ist der FC Bayern am Freitag wieder in München gelandet – im Gepäck drei Niederlagen, eine Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Überseereisen und die immer noch vakante Stelle des Sportdirektors. Von den turbulentesten Zeiten des „FC Hollywood“ ist der Rekordmeister anno 2017 weit entfernt, eine gewisse Unruhe ist aber vorhanden.

Das machte vor allem der öffentlich ausgetragene Disput zwischen der Bayern-Führung und Leipzigs Ralph Hasenhüttl deutlich – und das auf sehr unnötige Weise. Denn wenn Hasenhüttl in seiner Funktion als Trainer sagt, die Reise nach Asien sei eine extreme Belastung, hat er damit natürlich recht. Ginge es nur um sportliche Belange, würde der FC Bayern sicher nicht zehntausende Kilometer durch die Weltgeschichte fliegen. Beim Thema Internationalisierung duldet Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge aber keine zwei Meinungen. Selbst Präsident Uli Hoeneß, der den Trip vor wenigen Tagen als „grenzwertig“ bezeichnete, schwenkte schnell wieder auf die offizielle Klublinie, nach der es die „beste und schönste Tour“ aller Zeiten war.

Aus wirtschaftlicher Sicht war sie das. Nach Informationen der „Bild“ kassierten die Bayern 14 Millionen Euro. Rummenigge bestätigte, es sei „der höchste Betrag, den wir jemals bei einer Summer Tour eingenommen haben“. Wirtschaftlich befindet sich der Klub ohnehin in einer ausgezeichneten Position. Sportlich gibt es noch einige Baustellen. Viel mehr als die Niederlagen, die mit dem ausgedünnten Kader nur begrenzte Aussagekraft haben, drängt die Personalie des neuen Sportdirektors, der zeitnah präsentiert werden soll. Welche Kompetenzen dieser zwischen Hoeneß, Rummenigge, Trainer Carlo Ancelotti und Kaderplaner Michael Reschke haben soll, ist offen. Für einen Lautsprecher wie Vorgänger Matthias Sammer haben die Bayern momentan keinen Platz, nötig ist eher ein Diplomat. Denn Unruhe verursachen Hoeneß und Rummenigge schon genug.

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