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Felix Magath

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Sportgericht bleibt hart: Magath muss Strafe zahlen

Felix Magath kommt um seine Strafe nicht herum. Für den Satz: "Ihre Spielleitung ist unter aller Sau" muss der Wolfsburg-Trainer eine deftige Strafe zahlen. Trotzdem fühlt er sich geehrt.

Felix Magath muss für seine Schiedsrichterbeleidigung bezahlen, obwohl er sich weiter mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) blieb am Donnerstag auch in mündlicher Verhandlung gegen den Trainer des VfL Wolfsburg hart. Das Gremium unter Vorsitz von Hans E. Lorenz verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro und bestätigte damit den Urteilsspruch aus dem schriftlichen Verfahren.

Magath schließt Berufung nicht aus

Magath fühlt sich nach wie vor ungerecht behandelt. "Mit dem Urteil musste ich nach den Äußerungen des DFB-Vizepräsident Rainer Koch rechnen. Eine Berufung schließe ich nicht aus", sagte der 55-Jährige. Hierfür hat er eine Woche Zeit. Magath fühlte sich in der knapp zweistündigen Verhandlung in der DFB-Zentrale gelobt wie selten. "Solche Komplimente wie heute vom Vorsitzenden habe ich schon lange nicht mehr bekommen. Ich bin ganz gerührt", meinte der Wolfsburger Coach in seiner bekannt ironischen Art.

Lorenz hatte Magath als eine herausragende Persönlichkeit im deutschen Fußball gewürdigt. Zudem sei er ein unbescholtener Trainer, der in fast 14 Jahren nie vor dem Sportgericht erscheinen musste. "Ich muss Sie bewundern, dass Sie bei allem Stress so lange durchgehalten haben", sagte Lorenz. "Nach so viel Lob verstehe ich das Urteil erst recht nicht", sagte Magath wiederum.

"Herabwürdigende Äußerung"

Die Richter sahen den Tatbestand des unsportlichen Verhaltens als erwiesen an. Magath hatte am 22. November in der Halbzeitpause der Partie der Wolfsburger gegen den VfB Stuttgart (4:1) Schiedsrichter Helmut Fleischer mit den Worten "Ihre Spielleitung ist unter aller Sau" beleidigt und war auf die Tribüne verbannt worden. Das Sportgericht bezeichnete den Satz als Schmähkritik. "Das war eine herabwürdigende Äußerung", sagte Lorenz.

Magath wollte dem Unparteiischen auf dem Weg in die Kabine auf einen Vorfall während der Partie hinweisen, doch Fleischer ließ dies nicht zu. Da habe er aus Ärger den Satz gesagt. Magath fühlt sich an den Pranger gestellt: Dafür verantwortlich ist nach seiner Auffassung DFB-Vize Rainer Koch. Er hatte dem Wolfsburger Trainer vorgehalten, die "massive Beleidigung des Schiedsrichters zu bagatellisieren, Stimmung gegen die Schiedsrichter zu machen und sich mit den Rechtsorganen des DFB anzulegen". Magath sieht das anders: "Ich akzeptiere Fehlentscheidungen der Schiedsrichter schon die ganzen Jahre, ohne ein Wort zu sagen. Es sieht keiner, wenn ich nichts mache. Ich will Gerechtigkeit."

Detlef Rehling[dpa]

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