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Sport: Stagnation in Hoppegarten: "Mehr Sponsoren müssen her"

Jochen Borchert (60) ist Vorsitzender des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen. Der Bundeslandwirtschaftsminister a.

Jochen Borchert (60) ist Vorsitzender des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen. Der Bundeslandwirtschaftsminister a.D. sitzt als Abgeordneter für die CDU im Deutschen Bundestag.

Herr Borchert, Sie sind seit neun Monaten Präsident des deutschen Galoppsportverbandes und sind zudem als Bundestagsabgeordneter in Berlin tätig. Warum sind Sie seitdem noch nicht in Hoppegarten gewesen?

Ich habe seit meinem Amtsantritt eine Reihe von Bahnen besucht, kann aber natürlich nicht alle in so kurzer Zeit schaffen. Es waren auch Termine in Berlin vorgesehen, so am 3. Oktober, die sich dann aber mit politischen Verpflichtungen überschnitten haben. Deshalb konnte ich diese Renntage, teilweise kurzfristig, nicht wahrnehmen.

Können Sie in diesem Zusammenhang verstehen, dass sich einige Mitglieder des Union-Klubs vom Direktorium zu wenig unterstützt sehen?

Nein, das kann ich nicht verstehen. Es hat eine Reihe von Gesprächen mit den Vorstandsmitgliedern gegeben, und die waren alle positiv. Aus dem Direktorium gibt es Unterstützung für Hoppegarten und auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

Warum meiden dann viele große Besitzer, Trainer und Jockeys immer noch die Berliner Bahn?

Das kann ich nicht sagen. Allerdings ist der Einfluss des Verbandes auf die Rennbahnen, die ja alle von selbstständigen Vereinen betrieben werden, begrenzt. Ich werde aber im nächsten Jahr einige Gespräche führen, um herauszubekommen, ob es Klagen gibt und warum sich Besitzer und Trainer beim Engagement in Hoppegarten zurückhalten. Ich möchte aber betonen, dass es auch einige Trainer und Besitzer gibt, die die Bahn ganz bewusst unterstützen. Ich bin aber wie andere auf der Suche nach einem Weg für eine Perspektive für Hoppegarten.

Wie könnte der Union-Klub aus ihrer Sicht die Renntage denn voranbringen?

Wir müssen Hoppegarten positiver in der Öffentlichkeit darstellen. Die Bahn muss wieder stärker im Bewusstsein der Berliner, vor allem der West-Berliner, verankert werden.

Und sportlich?

Mehr Sponsoren müssen her, um die Renntage mit guten Starterfeldern attraktiver zu machen. Ich bedauere den Rückzug von BMW sehr, kenne aber nicht die Hintergründe.

In England gibt es zum Beispiel das Royal-Ascot-Rennen. Wäre auch in Deutschland so ein Bundesrenntag mit Abgeordneten und Regierungsmitgliedern denkbar?

Das wäre eine tolle Sache. Voraussetzung wäre aber, dass durch höhere Preisgelder gute Starter und damit gut besetzte Rennen vorhanden sind. Auch in Ascot werden ja nicht irgendwelche Rennen durchgeführt, sondern hochwertige Rennen mit den besten Startern. Nur so können dann auch viele Besucher auf die Bahn gelockt werden.

Würden Sie darauf wetten, dass es mit Hoppegarten in Zukunft wieder aufwärts geht?

Ja, da bin ich mir sicher.

Werden sie im kommenden Jahr in Hoppegarten als Wettkonkurrent zum Prinzen von Preußen zu erleben sein?

Ganz sicher nicht nur einmal. Ich bin jetzt auch mit meiner Besucherrunde so weit, dass ich das Angebot des Union-Klubs wahrnehmen kann.

Herr Borchert[Sie sind seit neun Monaten Prä]

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