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Sport: Stasi-IM im Olympia-Team?

Das NOK überprüft zurzeit neun Personen

Berlin - Es gibt neun Personen, für die könnte die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Turin nicht ausreichen. Gestern gab das Nationale Olympische Komitee (NOK) bekannt, dass von der Birthler-Behörde in Berlin einige Personen gemeldet worden sind, über die Unterlagen über eine Tätigkeit als Inoffizielle Mitarbeiter beim Staatssicherheitsdienst der DDR vorhanden sind. Die Behörde überprüft zurzeit Offizielle, Trainer, Betreuer und Ärzte der deutschen Olympia-Mannschaft für Turin auf mögliche Spitzeldienste.

Die gemeinsame Stasi-Kommission des Deutschen Sportbundes (DSB) und des NOK solle eventuelle Einzelfälle behandeln und Empfehlungen aussprechen, wie weiter vorzugehen sei, sagte NOK-Sprecher Michael Schirp. Bereits am Dienstag war die Stasi-Kommission unter Leitung der ehemaligen CDU-Politikerin Hanna-Renate Laurien in Berlin zu einer ersten Beratung zusammengekommen. Die Mitglieder hatten zuvor Aktenstudium betrieben, erklärte DSB-Justiziar Holger Niese als Sekretär der Kommission. Einzelheiten werden jetzt dem NOK-Generalsekretariat übermittelt.

Genauere Angaben über den Umfang der möglichen Stasi-Belastungen der neun Personen wollte NOK-Sprecher Schirp nicht machen. Unklar ist, wie unter Zeitdruck die strittigen Fälle abschließend behandelt werden können. „Wir hoffen, dass bis zum Auftakt der Olympischen Winterspiele in Turin am 10. Februar alle Vorgänge rechtsstaatlich sauber geklärt werden“, sagte Schirp. Nach seinen Worten hatte sich auch NOK-Präsident Klaus Steinbach von der Birthler-Behörde überprüfen lassen.

Das NOK-Präsidium wird sich am 25. Januar mit den Stasi-Belastungen beschäftigen. Zunächst waren auf der Grundlage des Stasi-Unterlagengesetzes alle Mitarbeiter und Funktionäre mit leitenden Funktionen überprüft worden. Das NOK hatte zusätzlich darauf bestanden, dass alle anderen künftigen Mitglieder der Olympia-Mannschaft bei der Behörde selbst Anträge auf Überprüfung stellen. Bei den von der Birthler-Behörde gemeldeten positiven Fälle sind Unterlagen aus dem Stasi-Archiv beigefügt worden. dpa

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