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Stasi-Vorwürfe: Deutsche Eislauf-Union trennt sich von Steuer

Trainer Ingo Steuer hat offenbar keine Zukunft mehr in der Deutschen Eislauf-Union. Dem Erfolgspaar Aljona Savchenko/Robin Szolkowy wurden zwei neue Coaches angeboten.

München - Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) hat die Zusammenarbeit mit dem Stasi-belasteten Trainer Ingo Steuer beendet und dem Eiskunstlaufpaar Aljona Savchenko/Robin Szolkowy mit dem Ende der Zusammenarbeit gedroht, sollten diese sich weiter von Steuer betreuen lassen. Man sehe keine Möglichkeit einer Zusammenarbeit des Paares in Verbindung mit dem Trainer Ingo Steuer, teilte die DEU mit. Es habe darüber hinaus keine Zustimmung für eine privat finanzierte Trainertätigkeit Steuers gegeben, heißt es weiter. Zuvor hatten Medien berichtet, dass Steuer wieder das Paar betreuen und bei internationalen Wettkämpfen zur DEU-Delegation gehören sollte.

Dem Paar wurden zwei alternative Trainer angeboten. Die Finanzierung dieser Trainer durch die DEU wurde Savchenko/Szolkowy zugesagt. Es handelt sich laut DEU dabei um Oleg Vasiliew sowie Tamara Moskvina. Oleg Vasiliew war Trainer der Olympiasieger im Paarlaufen 2006 und hat sich bereit erklärt, das Eiskunstlaufpaar in Chicago zu trainieren. Moskvina würde die beiden Athleten auch in Chemnitz trainieren. Dieses Angebot wurde durch Savchenko und Szolkowy bislang abgelehnt, teilte die DEU weiter mit. Der Sportverband werde die sportliche Zusammenarbeit beenden, sollte das Eiskunstlaufpaar bei seiner bisherigen Entscheidung bleiben.

Savchenko/Szolkowy in Turin auf Rang sechs

Ihr bisheriger Trainer Steuer war Ende Januar als IM "Torsten" entlarvt und vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) nicht als Betreuer für die Olympischen Winterspiele in Turin akkreditiert worden. Der Coach klagte sich per Einstweiliger Verfügung doch noch ins Turin-Team. Dort belegten Savchenko/Szolkowy den sechsten Platz.

Trainer mit einer Stasi-Vergangenheit seien jedoch nicht geeignet, den deutschen Leistungssport zu repräsentieren, unterstreicht die DEU. Der Verband halte es auch aus rein sportfachlicher Sicht nicht für vertretbar, eine mit erheblichem Mitteleinsatz verbundene Vorbereitung des Eiskunstlaufpaares zu finanzieren, wenn nicht gleichzeitig auch die optimalen Wettkampfbedingungen, zu denen ohne Frage auch die Begleitung durch den Trainer gehört, sicher gewährleistet seien. (tso/ddp)

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