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Sport: Statt im Olympiastadion lieber auf Mauritius - Der Prager Insider Stanislav Levy will Hertha auch keine Tipps geben

Es war eine Überraschung für seine Frau zu deren 40. Geburtstag.

Es war eine Überraschung für seine Frau zu deren 40. Geburtstag. Nicht nach Prag ging es, sondern nach Mauritius. Die gemeinsame Reise auf die Insel im Indischen Ozean hat nur einen Nachteil: Stanislav Levy ist morgen nicht dabei, wenn seine Landsleute von Sparta Prag im Olympiastadion beim Champions-League-Spiel auf Hertha BSC treffen. "Das schmerzt", bekennt Levy. Ein wenig zumindest.

28 Länderspiele hat Levy für die Tschechoslowakei bestritten. Fürher hat er für Roter Stern Cheb und Bohemians Prag gekickt, später auch für Blau-Weiß 90 und Tennis Borussia. Morgen hätte er ein freudiges Wiedersehen feiern können. Etwa mit Spartas Trainer Ivan Hasek, mit dem Levy früher in der Nationalmannschaft kickte und der später nach Straßburg und Hiroshima ging. Bei Bohemians spielte Levy mit Jiri Obajdin und Jan Postulka zusammen. Deren Söhne Josef und Tomas tragen heute das Trikot von Sparta. Levy weiß auch, wer das größte Talent im tschechischen Fußballs ist: "Tomas Rosicky." Der 19-Jährige beeindruckte gerade gegen Irland beim Länderspieldebüt. Elf Jahre älter ist der morgen gesperrte Martin Hasek. Dessen Bruder Dominik heimst als Torhüter in der nordamerikanischen Eishockey-Liga Spieltag für Spieltag glänzende Noten ein. In der Bundesliga spielten schon drei Sparta-Fußballer: Horst Siegel (Levy: "Er kämpft um einen Stammplatz") für Kaiserslautern, Josef Obajdin bei der Frankfurter Eintracht und Pavel Novotny ("Er ist verletzt") beim VfL Wolfsburg.

Für Levy ist Sparta Prag neben Slavia der populärste Klub in der Tschechischen Republik. Und einer der ältesten dazu. 1893 wurde er gegründet, ein Jahr nach Hertha BSC. Legende ist auch Oldrich Nejedly. Der schoss 170 Tore für Sparta. Bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien war Nejedely drittbester Torschütze, konnte aber die Niederlage im Finale gegen die Gastgeber nicht verhindern.

Mit welcher Taktik wird Sparta morgen in Berlin anteten? Stanislav Levy überlegt nurz kurz: "Die spielen zu Hause sehr offensiv, haben in 17 Ligaspielen bereits 44 Tore erzielt und sind nicht von ungefähr Tabellenzweiter hinter Slavia. In Berlin werden sie aber sehr defensiv zu Werke gehen." Tipps will er Hertha jedoch keine geben. Ein wenig hängt sein Herz noch immer an Tennis Borussia. Wenngleich ihn TeBe von seinem bis 2001 laufenden Vertrag freigestellt hat. Was auch den Trip nach Mauritius mitten während der Saison erklärt.

Klaus Rocca

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