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STEILPASS Frauen: Ausgeglichen ahnungslos

Jens Kirschneck hofft, die Frauen-WM läuft besser als die Auslosung

Bei der Auslosung der Frauenfußball-WM ging so einiges schief. Sollte ursprünglich Oliver Kahn mit Adriana Karembeu (Model und Fußballergattin) die Vorrundengruppen auslosen, so war es am Ende Günter Netzer. Bestürzende Begründung des WM-OK: „Oliver Kahn ist dem Schnee zum Opfer gefallen.“ Unser Beileid. Der als erster Ersatz vorgesehene Kaiser Franz: dito. So war es also dann Günter Netzer, der alte Frauenfußball-Experte. Schlug sich wacker bis auf den Moment, als er vom Moderator nach seiner Meinung zu den Gruppen gefragt wurde und was er als Losfee damit angerichtet hatte. Netzer plötzlich eine einzige lebende Schweißperle: „Überschätzen Sie meine Fähigkeiten nicht!“ Doch der Moderator, ganz die investigative Schule, hakte nach. Netzer darauf: „Ich denke …, dass es ausgeglichen ist.“

Unter dem Strich kann man sagen, dass der zeremonielle Auftakt der WM 2011 unter einem etwas unglücklichen Stern stand. Zuvor war den Organisatoren ja auch schon der Blatter Sepp von der Fahne gegangen, der musste dringend noch was mit Katar klären oder so. Und die Wahl der recht fußballfernen Adriana Karembeu war zumindest diskutabel, auch wenn sich die männlichen Gäste darin überboten, sich mit der Dame fotografieren zu lassen. Vielleicht sollte sich der Frauenfußball, das als kleine Anregung für 2011, ein bisschen mehr auf sich selbst konzentrieren. Wer braucht schon Oliver Kahn, wenn er Mia Hamm im Saal sitzen hat?

Jens Kirschneck schreibt an dieser Stelle über Frauenfußball. Stefan Hermanns blickt auf den deutschen Fußball und Markus Hesselmann beschäftigt sich in seiner Kolumne mit dem Ausland.

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