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Potsdam hat sie wieder. Yuki Nagasoto (r.) kehrt als Weltmeisterin zurück. Foto: Reuters

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Sport: Stippvisite in Japan

Weltmeisterin Yuki Nagasato ist zurück bei Turbine

Berlin - Ausruhen ist für sie offenbar ein Fremdwort. Nach gerade einmal zehn Tagen Heimaturlaub landete Yuki Nagasato am Donnerstag in Berlin, um gleich am nächsten Tag ins Training von Turbine Potsdam einzusteigen. Dass sie nicht einmal zwei Wochen zuvor mit der Nationalmannschaft Japans die Weltmeisterschaft gewonnen hat, darüber will sie am liebsten schon gar nicht mehr sprechen. „Ich muss mich jetzt auf Potsdam konzentrieren“, sagte die 24-Jährige knapp, als sie am Flughafen empfangen wurde. Ein gutes Dutzend Fans begrüßte sie mit Fahnen, Geschenken und Umarmungen – es ging herzlich zu am Flughafen Tegel. Doch Nagasato war darauf offenbar nicht vorbereitet. Sie hatte nicht einmal ihre Goldmedaille bei sich. „Die habe ich meiner Mutter geschenkt“, sagte Nagasato.

Es war nicht der erste große Empfang, der Nagasato bereitet wurde. Als das japanische Team nach dem Finalsieg gegen die USA in Japan gelandet war, hatten unzählige Fans auf die Mannschaft gewartet. Und auch auf der Straße wird Yuki Nagasato in Japan nun erkannt. Das sei ihr dann aber doch fast schon ein bisschen zu viel des Guten, erzählt sie. Deshalb war Nagasato froh, dass es in ihrer Heimat keine offiziellen Feierlichkeiten gab. Schließlich hat sie die zehn Tage in Japan genutzt, um zu heiraten und anschließend Zeit mit ihrem Mann zu verbringen. Erst einmal wird sie ihn jedoch nicht mehr sehen: Turbine Potsdam bereitet sich schon seit Anfang Juli auf die neue Saison vor, Nagasato hat also im Training bereits etwas Nachholbedarf. Dies gilt auch für Turbines Neuzugang Antonia Göransson, die fast zeitgleich mit Nagasato in Berlin ankam. Auch sie hat von der WM eine Medaille mit nach Hause nehmen dürfen, mit den Schwedinnen erreichte sie den dritten Platz.

Dadurch, dass nun zwei mit WM-Medaillen dekorierte Spielerinnen für Turbine spielen, erhofft sich der Klub ein gesteigertes Zuschauerinteresse. Trotzdem soll die Mannschaft der Star bleiben. Am 21. August startet Potsdam mit einem Heimspiel in die neue Bundesligasaison. Dabei kommt es für Neuzugang Göransson gegen den Hamburger SV gleich zum Aufeinandertreffen mit ihrem alten Verein. In dieser Saison wird es Turbine schwer haben, den vierten Meistertitel in Folge zu holen und sich erneut für die Champions League zu qualifizieren: Besonders Vizemeister und Pokalsieger 1. FFC Frankfurt hat seine Mannschaft kräftig verstärkt, unter anderem mit Nagasatos japanischer Mitspielerin Saki Kumagai und der früheren Turbine-Spielerin Fatmire Bajramaj.

Der Abschied der Nationalspielerin trübt die Stimmung in Potsdam ein wenig – und auch bei Nagasato steht schon bald der nächste Abschied an. Drei Wochen wird sie jetzt in Potsdam sein und das erste Saisonspiel bestreiten, anschließend geht es wieder zurück nach Asien. Anfang September beginnt gegen China die Olympiaqualifikation. Nagasato kommt in diesem Jahr eben einfach nicht zur Ruhe. Paul Hullmeine

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