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Sport: Stolpernd auf dem Weg zum letzten großen Ziel

Nach der Schlappe gegen Haching stellt sich für den SCC die Frage, ob das 1:3 nur ein Ausrutscher war

Berlin - Mark Lebedew hat die Augen bewegt. Das konnte man genau sehen. Und er hat den Mund aufgemacht. Das konnte man sogar hören. Aus dem Mund kamen Sätze wie: „Wir haben den Ball nicht kontrolliert. Wir alle haben noch Luft nach oben.“ Am Spielfeldrand stand also doch nicht bloß ein Eisblock, dem man ein weißes Hemd übergestülpt hatte. Man hatte schon seine Zweifel, so erstarrt wie der Trainer des Volleyball-Bundesligisten SC Charlottenburg neben seinen verschwitzten Spielern stand. Gut, der Australier zeigt nie viel Emotionen, aber so maskenartig wie am Sonntag war’s selten. Man muss das verstehen, 1:3 gegen Generali Haching, im Spitzenspiel der Liga, das tat verdammt weh. Vor allem, weil mehr als 5000 Zuschauern in der Schmeling-Halle die eigene Mannschaft angeheizt hatten.

Und nun? Wie muss man diese Schlappe bewerten? Als Ausrutscher? Oder als strategisch bedeutsame Niederlage? Kaweh Niroomand, der SCC-Manager, sagte: „Wir haben gegen den Doppelblock der Hachinger keine Mittel gefunden. Wir hatten unerwartete Schwächen in der Annahme. Die Hachinger dagegen haben gegen unseren Doppelblock immer wieder Lösungen gefunden.“

So weit der Befund. Gegen Haching kann man mal deutlich verlieren, so ist Sport. Das Problem beginnt, wenn der SCC unter Druck mangels Können gegen einen starken Doppelblock keine Mittel finden sollte, wenn die Annahme immer wieder stark wackelt, wenn ein Gegner harte Aufgaben ins Feld knallt. Wenn’s so ist, wird’s schwer, das letzte verbliebene Saisonziel, das Meisterschaftsfinale, zu erreichen. Eine klare Antwort auf die Fragen gibt’s noch nicht. Das Hinspiel hat der SCC in Haching 3:2 gewonnen, im Pokal verlor er gegen die Bayern 0:3.

Bedenklich freilich, dass der SCC trotz dieser Kulisse spielerisch so unterging. Mehr Unterstützung ist nicht möglich. Diese Kulisse hatte sogar Hachings Kapitän Max Günthor beeindruckt: „Wir können stolz sein, in dieser Hölle gewonnen zu haben.“ Frank Bachner

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