zum Hauptinhalt

Sport: Streif ohne Steilhang

Maier qualifiziert sich durch Platz sechs für alpine Ski-WM

Kitzbühel (dpa). Vor Saisonbeginn hatte Hermann Maier darüber nachgedacht, seine Karriere zu beenden. Zu unwahrscheinlich schien ihm die Rückkehr als Skirennfahrer in den Alpinen Weltcup. Und nun ist alles anders. Hermann Maier fuhr gestern bei der traditionsreichen Abfahrt in Kitzbühel auf Rang sechs und dürfte sich damit endgültig für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. „Bei der schlechten Sicht und dem lädierten Haxen muss man schon zufrieden sein“, sagte der 30Jährige. 17 Monate nach einem schweren Motorradunfall hatte er Anfang vergangener Woche sein erstes Weltcuprennen nach der Verletzungspause bestritten.

Es gewann der US-Amerikaner Daron Rahlves, der den erfolgsverwöhnten österreichischen Abfahrern ausgerechnet bei ihrem Heimrennen am Kitzbüheler Hahnenkamm eine empfindliche Niederlage zugefügt hat. Auf der wegen dichten Nebels stark verkürzten Streif gewann Rahlves vor dem Schweizer Didier Cuche und Kjetil-Andre Aamodt aus Norwegen. Die deutschen Abfahrer Max Rauffer und Stefan Stankalla fehlten wegen Magen-Darm-Grippe.

Erstmals seit Dezember 2000 verpasste die führende Ski-Nation Österreich einen Platz unter den ersten drei. Vorjahressieger Stephan Eberharter wurde mit neun Hundertstelsekunden Rückstand auf Rahlves Vierter. Neben den bereits sicher qualifizierten Eberharter, Trinkl und Michael Walchhofer dürfte Maier mit den Rängen sechs und sieben bei drei absolvierten Weltcup-Abfahrten die Qualifikation für die WM in St. Moritz nicht mehr zu nehmen sein. „Das verletzte Bein hat keine Probleme gemacht, aber volles Risiko bin ich nicht gegangen“, erklärte Maier.

Im „Spiegel“ hatte er über seine Leidenszeit gesagt: „Mein ganzer Körper war wie tot, es war ein total lustloses Leben.“ Durch die Einnahme von Schmerzmitteln sei er „fast abhängig geworden“. „Ich hatte einen richtigen Entzug: Schweiß, Kälte, innere Unruhe“, sagte der Österreicher. Die Rückkehr auf die Streif wurde für Maier zur Geduldsprobe. Sechs Mal wurde das Rennen wegen Nebels verschoben und schließlich mit dreistündiger Verspätung gestartet. Ohne die spektakulären Kriterien Start, Steilhang und Mausefalle büßte die schwerste Abfahrt der Welt jedoch einiges an Attraktivität ein.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false