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Sport: Streit in der Familie

Der Wechsel von Eishockey-Nationalspieler Barta entzweit die Anschutz-Klubs aus Hamburg und Berlin

Über die Qualitäten von Alexander Barta streiten sich zurzeit einige Eishockey-Fachleute. So lobt etwa Bundestrainer Greg Poss den 22 Jahre alten Stürmer als „Super-Spieler“, als einen Center, „der stark bei den Bullys ist, schnell und torgefährlich“. Bartas derzeitiger Vereinstrainer teilt diese Meinung nicht. Pierre Pagé ließ den jungen Berliner bei den Eisbären zuletzt nur in der vierten Reihe spielen. Weil der Coach der Eisbären glaubt, „dass Barta nicht mehr sehr viel Potenzial nach oben hat“.

Bei den Hamburg Freezers sind sie da wiederum anderer Meinung. Sie lockten Barta kürzlich mit einem Dreijahresvertrag nach Hamburg. Von der kommenden Saison an soll er beim zweiten Klub, der zum deutschen Imperium der nordamerikanischen Anschutz-Gruppe gehört, die Tore schießen. Zum Ärger der Eisbären. Deren Manager Peter John Lee hatte es zuvor für „undenkbar“ gehalten, dass sich zwei Klubs des selben Eigners bei Vertragsofferten überbieten: „Und dann auch noch bei so einem Spieler, dessen Ausbildung uns viel Zeit und Geld gekostet hat.“ Dagegen freut sich Boris Capla, Geschäftsführer der Freezers, über die „gute Zusammenarbeit beider Klubs aus einer Organisation“. So denkt auch der Europachef von Anschutz. „Hamburg braucht junge deutsche Spieler wie Barta“, sagt Detlef Kornett. „Die Eisbären haben genug davon, sie werden Bartas Abgang verschmerzen.“

Zuletzt erzielte Barta beim Drei-Nationen-Turnier in Ungarn in drei Spielen zwei Tore für das Nationalteam. Den Bundestrainer verzückte dies. „Da kann man Hamburg nur gratulieren zu so einem Spieler“, sagte Poss. Ganz ohne Kalkül sind die verschiedenen Einschätzungen zur Personalie Barta aber nicht. Bundestrainer Poss und Eisbären-Trainer Pagé haben nicht das beste Verhältnis, Ähnliches gilt für die beiden Anschutz-Klubs Hamburg und Berlin, die gestern in der Color-Line-Arena ein letztes Mal in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in dieser Saison aufeinander trafen (bei Redaktionsschluss noch im Gange).

Eines steht freilich fest: An dem 22 Jahre alten Alexander Barta sind die Diskussionen um seine Person nicht spurlos vorbeigegangen. Der Blondschopf hat seit Wochen für die Eisbären kein Tor mehr geschossen. Zu seinem Wechsel nach Hamburg äußert er sich inzwischen nicht mehr.

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