zum Hauptinhalt
Markus Babbel kann Hertha am Samstag in die Zweite Liga befördern. Bis dahin wird schon mal verbal ausgeteilt.

© dpa

Update

Streit mit dem Ex-Trainer: Hertha will von Babbel nichts mehr hören

Am Samstag spielt Markus Babbel mit seiner neuen gegen seine alte Mannschaft. Für Hertha hat das Spiel existenzielle Bedeutung, die jüngsten Äußerungen des Ex-Trainers sollen nicht noch für zusätzliche Unruhe sorgen. Aber sie tun es doch.

Schweigen steht zum Glück nicht auf der Dopingliste, denn für Berlins Fußball-Bundesligisten Hertha BSC hat es in den vergangenen Tagen einen verdächtig hohen Wert bekommen. Je weniger öffentlich gesprochen wird, desto höher soll die fußballerische Leistung in den entscheidenden Spielen der Saison sein, daran scheint der abstiegsbedrohte Klub derzeit zu glauben. Spieler sollen sich daher nicht mehr in der Öffentlichkeit äußern, Trainer Otto Rehhagel nur noch zu bestimmten, vorher festgelegten Zeitpunkten, und am liebsten hätte es Hertha wohl, wenn sich auch der Gegner nicht mehr vor dem letzten Bundesligaspieltag äußern würde.

Der Gegner lässt sich auf eine Person reduzieren, Trainer Markus Babbel. Mit seiner neuen Mannschaft TSG Hoffenheim kann er seine alte Mannschaft Hertha BSC am Samstag im Olympiastadion in die Zweite Liga befördern. Und dass die Trennung zwischen Babbel und Hertha im Dezember auch noch von gegenseitigen Lügenvorwürfen begleitet wurde, macht die Stimmung auch nicht harmonischer. Was damals passiert ist, darauf ist Babbel nun noch einmal im Interview mit dem Tagesspiegel eingegangen. „Die Leute bei Hertha sind selbst verantwortlich für die aktuelle Situation und für das, was sie nach der Trennung von mir gemacht haben“, hat er gesagt.

Bilder aus Babbels Zeit bei Hertha BSC:

Es ging um die Frage, wer dem anderen wann was über die Nicht-Verlängerung des auslaufenden Vertrags von Babbel gesagt hat. „Die Spieler wissen genau, was passiert ist“, sagt Babbel. „Es wurden gezielt Sachen über mich in Umlauf gebracht, die nicht der Wahrheit entsprechen.“ Der Verein hat dazu eine andere Auffassung. Herthas Manager Michael Preetz hat erklärt: „Babbel hat meine Glaubwürdigkeit mit Füßen getreten. Ich habe so gehandelt, dass ich noch an jedem Spiegel vorbeikomme.“ So steht Aussage gegen Aussage.

Auf jeden Fall hat sich Babbel vor dem Spiel am Samstag kein Schweigegelübde auferlegt. Und hier kommt nun das Arbeitsrecht ins Spiel. Darf Babbel über seinen ehemaligen Arbeitgeber so reden oder nicht? „Wir lassen prüfen, ob er mit Äußerungen in Interviews gegen Bestimmungen seines Auflösungsvertrags verstoßen hat“, sagt Herthas Präsident Werner Gegenbauer. Das prüft nun eine Rechtsanwaltskanzlei.

Am Samstag beim Spiel selbst will sich Markus Babbel dafür anders verhalten. Das hat er jetzt angekündigt. Michael Preetz werde er im Olympiastadion die Hand reichen. Der Rest wird Schweigen sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false