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Der Berliner Ivan Nincevic wurde von Torsten Jansen in einem Bundesligaspiel niedergestreckt.

© dpa

Streit nach Kopfstoß beigelegt: Die Handballer Torsten Jansen und Ivan Nincevic einigen sich

Der Streit nach dem brutalen Kopfstoß von Torsten Jansen an Ivan Nincevic ist beigelegt. Der Hamburger Handballer einigte sich mit dem Berliner auf die Zahlung einer Spende an ein Krankenhaus in Zagreb.

In seiner Stimme klang Erleichterung mit - über Wochen hatte Handballer Ivan Nincevic überlegt, ob er Ex-Nationalspieler Torsten Jansen wegen dessen Kopfstoßes zivilrechtlich auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagen sollte. Diese Gedankenspiele sind vorbei. Beide Profis söhnten sich bei einem Friedensgespräch aus. „Wir haben uns in Berlin getroffen und eine gute Lösung gefunden. Wir haben einen Schlussstrich gezogen“, sagte Nincevic am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung vom gleichen Tag.
„Torsten hat mir Geld gegeben. Damit kaufe ich für das Kinderkrankenhaus in meiner kroatischen Heimatstadt Zadar Bücher und Spielzeug. Das ist eine gute Sache“, meinte der 31-Jährige. Derzeit verbringt er seinen Urlaub in Zadar. „Ich besorge alles persönlich.“ Nincevic' Mutter arbeitet in dem Kinder-Hospital. „Als sie mich damals am Boden liegen sah, ist sie zusammengebrochen.“ In der Bundesliga-Begegnung zwischen dem HSV Hamburg und den Füchsen Berlin (28:25) hatte Jansen kurz vor dem Ende Nincevic mit einem Kopfstoß niedergestreckt. Der Olympia-Dritte erlitt dadurch eine schwere Gehirnerschütterung, eine Jochbeinprellung und eine fünf Zentimeter lange Fleischwunde, die mit mehreren Stichen genäht werden musste.
„Ich habe lange überlegt, ob ich ihn verklagen soll. Aber er ist genau so wie ich Familienvater und das bringt nur Aufregung. Wir können uns jetzt wieder in die Augen schauen. Und für die Kinder ist es eine gute Sache“, sagte Nincevic. Wegen der Attacke hatte die Disziplinarkommission des Deutschen Handballbundes (DHB) den Weltmeister des Jahres 2007 zur Rekordstrafe von zehn Spielen Sperre und einer Zahlung von 15 000 Euro verurteilt.
Da die Spielsperre jedoch nicht saisonübergreifend gilt, könnte der Linksaußen bereits am ersten Spieltag der kommenden Saison wieder auflaufen.
„Das ist mir in 13 Profi-Jahren nicht passiert, und mir ist klar, dass das überhaupt nicht passieren darf. Dass es dennoch geschehen ist, tut mir sehr leid“, hatte der 36 Jahre alte Jansen bereits kurz nach dem Kopfstoß auf der Internetseite seines Vereins erklärt. Ob Jansen kommende Saison noch beim Champions-League-Sieger aus der Hansestadt spielt, ist unklar. Sein Vertrag in Hamburg läuft im Sommer aus. (dpa)

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