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Bayern München muss nun auch noch auf Mark van Bommel (links) und Miroslav Klose verzichten.

© AFP

Stress in München: Bei den Bayern fliegen die Fetzen

Miroslav Klose fällt für zehn Tage aus, auch Mark van Bommel ist verletzt. Und der Streit zwischen Bayern München und dem niederländischen Fußball-Verband eskaliert.

Der FC Bayern kommt selten zur Ruhe, aber derzeit ist der Geräuschpegel selbst für Münchner Verhältnisse ungewöhnlich hoch. Der Vorstand reibt sich im Krach mit den Niederländern auf, dazu fallen in Mark van Bommel und Miroslav Klose zwei weitere wichtige Spieler aus. Das alles vor dem Bundesligaspiel gegen Hannover 96 am Samstag, das nach dem historischen Fehlstart des Rekordmeisters mit nur acht Punkten aus sieben Spielen wegweisenden Charakter hat.

Der Doppel-Ausfall ist ein weiterer Schlag für die Bayern, die ohnehin von Verletzungen geplagt sind. Arjen Robben kann frühestens im Januar wieder spielen, Franck Ribérys Comeback ist ebenso noch offen wie das von Bastian Schweinsteiger. Stürmer Ivica Olic wurde am Dienstag wegen eines Nasenbeinbruchs operiert, eventuell kann er mit einer Gesichtsmaske spielen. Miroslav Klose dagegen wird mindestens zehn Tage nicht spielen können – die Untersuchung bei ergab einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Ebenso lange fällt Mark van Bommel aus. „Leider ist genau das eingetreten, was wir vor dem Spiel am Dienstag befürchtet hatten“, sagte Bayerns Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge.

Bayerns Kapitän van Bommel war schon mit einem lädierten Knie zum Spiel der Niederländer gegen Schweden (4:1) gereist. Deswegen hatte der Klub den holländischen Fußball-Verband KNVB in scharfen Worten aufgefordert, ihn nach München zurückzuschicken. Der KNVB hatte empört abgelehnt, Präsident Bert van Oostveen sprach von einem „asozialen“ Verhalten, sein Vorgänger Henk Kesler gar von einer „Kriegserklärung“ der Bayern. Bayern-Präsident Uli Hoeneß giftete zurück: „Eigentlich hätte ich erwartet, dass man aus holländischer Sicht, nach dem unvorstellbaren Vorgang Arjen Robben, ganz kleine Brötchen backt und mal die Klappe hält.“ Auch van Bommel müsse sich „die Frage gefallen lassen, wo sein Arbeitgeber ist – wenn er schon seit Wochen Knieprobleme hat, dann hätte man auch solche Länderspiele mal ausfallen lassen können“.

Womöglich sieht man sich vor Gericht wieder. Wenn man im Streit um Arjen Robben, der trotz einer Muskelverletzung bei der WM spielte, bis Monatsende keine gütliche Einigung habe, „werden wir ab November den Klageweg beschreiten“, kündigte Rummenigge in der Süddeutschen Zeitung an. Bayern fordert vom KNVB einen Schadensersatz im höheren siebenstelligen Bereich. Auch im Fall van Bommel behält sich der Klub „weitere rechtliche Schritte gegen den KNVB ausdrücklich vor“. (Tsp/dpa)

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