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Sport: Stunde null

Armin lehmann über den Neuanfang bei Hertha BSC Berlins Bundesligist hat viele Fehler gemacht. Sie sind bestens dokumentiert, und auch Manager Dieter Hoeneß hat den einen oder anderen Fehler zumindest zähneknirschend eingestanden.

Armin lehmann über

den Neuanfang bei Hertha BSC

Berlins Bundesligist hat viele Fehler gemacht. Sie sind bestens dokumentiert, und auch Manager Dieter Hoeneß hat den einen oder anderen Fehler zumindest zähneknirschend eingestanden. Um sie nicht zu vergessen, hier die Kurzfassung: Die Neueinkäufe Bobic, Kovac und Wichniarek konnten zum einen das Ausscheiden von so erfahrenen und selbstbewussten Spielern wie Preetz, Sverrisson oder Beinlich nicht ersetzen. Die in sie gesetzten Erwartungen waren unrealistisch (Kovac war nie ein Führungsspieler, Bobic hatte in Hannover viel Glück und ein System, das auf ihn ausgerichtet war). Die Zielsetzung Champions League war angesichts des Kaders fahrlässig, die Trennung von Trainer Huub Stevens kam zu spät.

Aber nun muss niemand mehr nachtreten. Berlin ohne Bundesligist, das will keiner. Die Verantwortlichen, allen voran Manager Hoeneß, haben verstanden, dass es jetzt nur noch um den Klassenerhalt geht. Und sie haben in den letzten Tagen harte Arbeit geleistet. Unter den auf dem Markt vorhandenen Trainern ist Hans Meyer sicherlich nicht die offensichtlichste Lösung, aber für die Notwendigkeiten bei Hertha BSC die richtige. Der Mann hat Persönlichkeit, unbestreitbare Fachkenntnisse, und er wird sich von der schwierigen Situation nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er wird auch einer langfristigen Planung Herthas nicht im Wege stehen. Er kommt in der Gewissheit, dass er nur eine Aufgabe hat: den Abstieg verhindern.

Ob das noch gelingen kann, wird jetzt vor allem davon abhängen, wie schlecht der Zustand der Mannschaft wirklich ist. Der Manager – dessen Symbolbild noch immer und für ewig der blutdurchtränkte Turban sein wird, mit dem er einst beim FC Bayern ein Spiel zu Ende brachte und gewann – ist ja zu Recht entsetzt über den mangelnden Einsatzwillen seiner Spieler. Er selbst hat in den letzten Stunden wie zu aktiven Zeiten bis zur Selbstaufgabe gefightet, um eine schnelle Trainerlösung möglich zu machen. Dem Team fehlt es an Organisation, Disziplin und an Führung. Diese Unzulänglichkeiten kann auch ein Hans Meyer nicht wegzaubern. Aber er kann den Spielern neues Vertrauen geben und neuen Mut. Noch bleibt ein wenig Zeit, um die Fehler wieder gutzumachen.

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