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Sport: Sturm greift wieder an

Mittelgewichtler boxt um eine zweite WM-Chance

Hannover Felix Sturm will es noch einmal wissen. Gut drei Monate nach seinem grandiosen und höchst umstritten verlorenen WM-Kampf gegen Box-Legende Oscar de la Hoya (USA) will sich der Mittelgewichtler aus dem Hamburger Universum Box-Stall am Samstagabend (23.00 Uhr/ZDF) in seiner Heimatstadt Leverkusen den vakanten WBO-Intercontinental-Titel holen. „Ich habe gegen Oscar mehr gelernt als in meinen 20 Kämpfen zuvor. Ich will die absolute Nummer eins in meiner Klasse werden“, kündigte der 25 Jahre alte Box-Profi vor dem Kampf gegen Robert Frazier (USA) selbstbewusst an.

Nebenbei boxt Sturm auch in einem Fernduell mit den amerikanischen Superstars. In Las Vegas treffen in der Nacht zum Sonntag (3.00 Uhr/live bei Premiere) Oscar de la Hoya und Bernard Hopkins zum Vereinigungskampf um die Mittelgewichts-Titel der Verbände WBC, WBA, IBF und WBO aufeinander. Der Kampf der Superstars wird voraussichtlich zum größten Zahltag in der Geschichte des amerikanischen Pay-TV für einen Nicht-Schwergewichtskampf. Dass der unbekannte Felix Sturm aus Deutschland dieses geplante Big Business nicht zerstören durfte, war möglicherweise der wahre Grund für die Niederlage bei der Verteidigung seines WBO-Titels gegen de la Hoya Anfang Juni. „Felix muss danach gegen den Sieger dieses Fightes kämpfen“, sagt sein Promoter Klaus-Peter Kohl: „Er hat ja gegen de la Hoya gezeigt, dass er jeden Mittelgewichtler auf der Welt schlagen kann.“

Der Glaube an sich war Sturm trotz der ersten Niederlage nach 20 erfolgreichen Profikämpfen ohnehin nie abhanden gekommen. Im Gegenteil: Die guten Kritiken haben ihn noch gestärkt. Zudem hat der Auftritt von Las Vegas Sturm in den Vereinigten Staaten auf einen Schlag bekannt gemacht und ihm auch in Deutschland zu einem gewissen Bekanntheitsgrad verholfen. „Soviel Publicity wie durch den Fight gegen Oscar de la Hoya hätte Felix in zehn anderen Titelverteidigungen nicht bekommen“, sagt Universum-Chef Klaus-Peter Kohl.

Der große mediale Durchbruch in der Heimat steht aber noch aus und ist offensichtlich auch am Samstagabend in Sturms Heimatarena kaum zu erwarten, denn die Leverkusener Wilhelm-Dopatka-Halle ist noch nicht ausverkauft. „Die Deutschen haben den Stellenwert des großartigen Kampfes gegen Oscar de la Hoya noch nicht kapiert“, bedauerte Universums Technischer Leiter Jean-Marcel Nartz.

Damit sich dies ändert, wird Felix Sturm nicht nur vom Namen her in Frazier einen namhaften Kontrahenten vor die Fäuste bekommen. „Das ist ein hervorragender Mann, der schon gegen absolute Weltklasse-Leute geboxt hat“, lobte Kohl. Robert Frazier ist der Neffe der Schwergewichts-Legende Joe Frazier. dpa/Tsp

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