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© dpa

Stuttgart - Duisburg: Gomez kehrt zurück und trifft

Der Meister ist weit weg von meisterlicher Form. Doch Mario Gomez schießt Stuttgart zum 1:0 gegen Duisburg.

Als Mario Gomez schließlich gemächlichen Schrittes aus der Kabine kam, lächelte er und erheiterte das Publikum mit Scherzen. Es ging um die 29. Minute, als er mit seinem Brustkorb, ungewollt natürlich, den Kopfball seines Teamkollegen Roberto Hilbert abgeblockt und so praktisch das 1:0 verhindert hatte. „Ich wollte das erste Tor schießen“, sagte Gomez und lachte. Immerhin setzte er später sein Vorhaben in die Tat um. „Er hat noch nicht den Dampf von früher, aber er kann Spiele entscheiden“, sagte Stuttgarts Trainer Armin Veh. Er sah nach dem knappen und schmeichelhaften 1:0-Erfolg über Aufsteiger MSV Duisburg, dem ersten Saisonsieg des amtierenden Meisters, besonders erleichtert aus. Jetzt wird wenigstens nicht mehr vom Fehlstart gesprochen. Die Leistung blieb trotzdem bescheiden.

Blitzschnell war Gomez im Strafraum losgespurtet, hatte sich vor allen anderen im Fünfmeterraum den Ball geschnappt und getroffen. Erstes Spiel, erstes Tor. „Mir geht es eigentlich besser als ich erwartet habe“, sagte Gomez nach fünf Wochen Pause wegen einer Oberschenkelverletzung. Die Mannschaft habe „relativ verunsichert gewirkt“, erkannte der Rückkehrer. „Das war zu wenig, was wir gebracht haben, bei den Erwartungen. Die drei Punkte geben uns Selbstvertrauen“, sagte Gomez, der sich seinen Oberschenkel vorsichtshalber wieder dick hatte bandagieren lassen, „damit nichts passiert“.

Zurück bleiben frustrierte Duisburger, die nach Ansicht ihres Trainers Rudi Bommer „ein sehr gutes Spiel“ geliefert hatten, „nur im Fünfmeterraum waren wir vielleicht nicht zielstrebig genug“. Da müsse er der Mannschaft einen kleinen Vorwurf machen. Und Christian Tiffert, der sechs Jahre lang in Stuttgart gespielt hatte, ärgerte sich „tierisch“ über die vergebene Chance, in Stuttgart einen verdienten Punkt mitzunehmen. „Wir haben die doch beherrscht“, stellte Tiffert ratlos fest und hatte nicht Unrecht. Die Duisburger mussten die Partie nach der Gelb-Roten Karte gegen Mihai Tararache in der 87. Minute sogar mit zehn Mann beenden.

Der Meister ist weit weg von meisterlicher Form. Gomez war zwar wieder dabei, aber weder Yildiray Bastürk stand zur Verfügung noch machte das Sturmduo Gomez/Marica den Eindruck, eingespielt zu sein. „Wir können noch gar nicht so weit sein. Viele Spieler haben die Vorbereitung nicht mitgemacht“, sagte Veh. Auf dem Rasen äußerte sich das so: Die Stuttgarter besaßen zwei, drei gute Chancen in den Anfangsminuten, um sich dann immer mehr zurückzuziehen und dem Gegner das Terrain zu überlassen. Die 45000 Zuschauer mussten einiges über sich ergehen lassen, bevor sie doch noch jubeln durften.

Während die Abwehr die am Ende doch zu harmlosen Duisburger im Griff hatte, gelang nach vorne wenig. Alex Farnerud, der zunächst den Vorzug gegenüber Antonio da Silva erhalten hatte, konnte das Durcheinander im VfB-Spiel nicht entscheidend ordnen. Wahrscheinlich wäre das auch niemandem anders gelungen. Im Angriff war unübersehbar, dass Bindung und Verständnis fehlten.

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