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VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg

© ddp

Stuttgart: Gomez schießt alle VfB-Tore beim 4:1 gegen Wolfsburg

Nach knapp 30 Sekunden war er schon zum ersten Mal erfolgreich. Dank des Nationalstürmers liegt der VfB nur noch zwei Punkte hinter dem Tabellenführer aus Wolfsburg, für den der Weg zur Meisterschaft mit seinem scheidenden Trainer Felix Magath nun nicht mehr so wahrscheinlich ist.

Normalerweise beachtet solche Begrüßungen kaum einer. Da aber die beiden Männer nicht nur eine innige Freundschaft verbindet, sondern weil sie bald vielleicht zusammen bei Schalke 04 arbeiten, wurde das Treffen zwischen Trainer Felix Magath und Manager Horst Heldt zu einem kleinen Medienereignis. Dabei spielte der Tabellenführer Wolfsburg (noch Magaths Verein) beim VfB Stuttgart (noch Heldts Verein), es ging um die Frage, ob die Stuttgarter die Wolfsburger auf dem Weg zur Meisterschaft aufhalten können. Zwei Dutzend Fotografen schien der freundschaftliche Plausch zwischen Magath (er wechselt sicher nach Schalke) und Heldt (Schalke will ihn verpflichten) fast interessanter zu finden als die Partie, die in der Mercedes-Benz-Arena mit einem 4:1-Sieg des VfB und einer eindrucksvollen Demonstration von Mario Gomez endete. Der Nationalspieler schoss vier Tore und wird nach mittlerweile 23 Saisontoren langsam, aber sicher unbezahlbar. Der Treffer für Wolfsburg gelang Edin Dzeko. Und die Wolfsburger hatten Glück, weil die Stuttgarter viele ihrer Chancen nicht verwerteten.

So gab es zwar eine deutliche Niederlage, aber kein vernichtendes Debakel für die Mannschaft, die eigentlich auf dem Weg zum Titelgewinn war. Sie ist es als Tabellenführer immer noch, aber es wird schwerer für die Wolfsburger. Magath und Heldt gelang es nicht, lange, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Denn die Fotografen interessierten sich ruckartig für einen Spieler. Für Gomez war es eines der schnellsten Tore seiner Karriere, für Magath ein mittelschweres Ärgernis. Es dauerte knappe 30 Sekunden, ehe Mario Gomez für das Führungstor sorgte. Roberto Hilbert ließ den Ball mit der Hacke bei Christian Träsch liegen, der Verteidiger flankte sofort, und Gomez war vor Marcel Schäfer mit dem Kopf zur Stelle. Kaum 180 Sekunden später konnte die Wolfsburger Abwehr Gomez wieder nicht folgen. Der stürmte allein auf Diego Benaglio zu, der Schweizer aber konnte mit dem Fuß abwehren.   Wolfsburg leistete sich in dieser Phase erschreckende Abwehrschwächen. So auch in der 20. Minute, als Gomez das 2:0 gelang. Nach einer schönen Kombination über Thomas Hitzlsperger, der die VfL-Abwehr mit einem Heber ausspielte, und Cacau, der den Ball quer auf Gomez passte, war es das 21. Saisontor des Stuttgarter Stürmers. Nach je einer Möglichkeit für Dzeko und Grafite ließen auch Cacau und Gomez Chancen für den VfB aus. Mit mehr Konzentration hätten die Schwaben das Spiel früher entscheiden können.

Ein Fehler von Jens Lehmann brachte die Wolfsburger plötzlich ins Spiel. Der VfB führte 2:0, kontrollierte die Partie scheinbar mühelos, als Lehmann eine Flanke von Zvjezdan Misimovic unterschätzte und den Ball verpasste. Edin Dzeko schließlich fand den Ball direkt vor seinen Füßen wieder und schob ihn ohne Mühe ins leere Tor. Nun trugen die bis dahin überlegenen Stuttgarter, die Wolfsburg ausgekontert hatten, doch noch schwer an ihrer schlechten Chancenauswertung. Wolfsburg, das schon aufgegeben zu haben schien, spürte seine Chance. Nach einer Gelegenheit für Cacau setzte sich der Aufwärtstrend der Wolfsburger fort, und dem VfB gelang es kaum, Linie ins Spiel zu bringen. Aber auch Wolfsburg schien nicht genügend Energie aufzubringen, um dem Spiel eine Wende zu geben. Das gab den Stuttgartern Gelegenheit, ihre Schwächephase zu überbrücken.

Die Schwaben entwickelten am Ende deutlich mehr Siegeswillen. Als Gomez schließlich sich nach einem Pass von Sami Khedira schnell drehte und aus 14 Meter schoss, war Benaglio das dritte Mal geschlagen. Schließlich gelang Gomez, der Angebote aus ganz Europa haben und nicht weniger als 35 Millionen Euro kosten soll, auch noch das vierte Tor für Stuttgart. Diesmal köpfte er eine Flanke von Martin Lanig ins Tor. Die Stuttgarter wollen zwar laut Manager Heldt alles tun, um Gomez zu halten. Nur wenn der VfB aber den Titel gewinnt oder zumindest die Champions League noch erreicht, besteht dazu eine kleine Chance. Schließlich soll auch Heldt bleiben. Ihn will man mit einem Vorstandsposten ködern.

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