zum Hauptinhalt
Am Boden: Der VfB und Christian Gentner verlieren gegen Hoffenheim 3:0 und bleiben weiter sieglos. Was wird aus Trainer Bruno Labbadia?

© dpa

Stuttgart - Hoffenheim 0:3: Keine Leidenschaft für Bruno Labbadia

Der VfB Stuttgart verliert das Baden-Württemberg-Duell gegen Hoffenheim zuhause mit 0:3. Für Trainer Labbadia wird die Lage nach fünf Spielen ohne Sieg immer brenzliger.

Bruno Labbadia sah an der Seitenlinie von Minute zu Minute verzweifelter aus. Auf dem Rasen wurde seine hilflose Mannschaft von der TSG Hoffenheim auseinander genommen, ohne, dass den weiter sieglosen Stuttgarter etwas einfiel wie dem Gegner bei zu kommen wäre. Am Ende stand eine ernüchternde 0:3 (0:1)-Niederlage, die Stuttgarts Trainer Labbadia schwer unter Druck bringt. Nach fünf Spieltagen geht es beim VfB längst auch um die Position des Cheftrainers, der angesichts der Negativserie nicht mehr viele Chancen erhalten wird und kaum noch zu halten scheint. Der überragende Takashi Usami (5.), Josule (46.) und Fabian Johnson (58.) schossen vor 41720 Zuschauern die Tore für Hoffenheim.

Es war aber nicht nur die Motivation der frühen Führung, die Hoffenheim die Spieleröffnung aus der eigenen Abwehr erleichterte. Die Mannschaft von Markus Babbel wirkte frischer, dynamischer und leidenschaftlicher. Hoffenheim investierte mehr, ließ Spielidee und Linie erkennen. Oftmals sah es in der ersten Hälfte so aus als spiele da eine Profimannschaft ein Testmatch in der Vorbereitung zur neuen Saison und probe schnelle und direkte Spielzüge.

Geradezu hilflos sahen die Stuttgarter aus als sie versuchten, den Rückstand wett zu machen und Struktur in ihren Aufbau zu bringen. Ohne Tempo und Ideen vermittelte die Mannschaft von Bruno Labbadia ein erschreckendes Bild. Ratlos und ohnmächtig musste man sich von den Hoffenheimern  teilweise vorführen lassen. Zur Pause gab es Pfiffe für die stümperhaften Versuche, den Ball bis in den Strafraum des Gegners zu tragen. Dass es nach 45 Minuten nur 1:0 stand war wohl das größte Versäumnis der Hoffenheimer.  

Dem 1:0 durch Takashi Usami folgten weitere Möglichkeiten der Hoffenheimer. In der 20. Minute wehrte VfB-Torwart Sven Ulreich gegen Fabian Johnson ab nachdem er vom bis dahin besten Hoffenheimer Usami in Szene gesetzt worden war. Ulreich rettete auch gegen den Schuss von Daniel Williams (38.). Vier Minuten später musste Gotoku Sakai den Ball von der Linie köpfen. Usami hatte geschossen. Die Stuttgarter hatten drei Momente durch Vedad Ibisevic und Serdar Tasci (2.,3.,32.), die allerdings nicht wirklich gefährlich ausfielen.

Was Hoffenheim in der erste Hälfte verpasst hatte holte die TSG kurz nach Wiederanpfiff nach - das 2:0. Josule, dem bis dato wenig gelungen war, nutzte einen schweren Patzer von Stuttgarts Innenverteidiger Georg Niedermeier. Der in Stuttgart geborene Spanier, für sechs Millionen Euro aus der Reserve von Real Madrid gekauft, umkurvte noch Tasci und schob den Ball unhaltbar ins lange Eck.

Für Hoffenheimer Konter taten sich immer größere Lücken auf. Der dritte Hoffenheimer Treffer kam dann einer Demütigung gleich. Dreimal (Josule und Usami) durfte die TSG den Abschluss wiederholen, bis Johnson das 3:0 erzielte. Nun gab es wütende Pfiffe der Zuschauer. Aus der Cannstatter Kurve waren spöttische Gesänge zu hören "Kämpfen oder gehen" und "Oh wie ist das schön."

Zur Startseite