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© dpa

Stuttgart - Köln 0:2: Stuttgart im Tief

Der VfB unterliegt dem Tabellenletzten aus Köln 0:2 und rutscht damit weiter in die Krise. Für die Kölner war es der erste Sieg der Saison.

Zvonimir Soldo wird diesen Sieg sicher nicht so schnell vergessen. Vor dem Spiel hatten ihn eigene und gegnerische Fans gefeiert, auch nach dem Spiel nahmen Händeschütteln und Jubel kein Ende. Da allerdings waren es nur noch die Kölner Anhänger, die ihn beglückwünschten. Da hatte der 1. FC Köln mit dem 2:0 (1:0)-Sieg beim VfB Stuttgart gerade seinen ersten Erfolg der Saison vollbracht. Kölns Trainer Soldo, der zehn Jahre in Stuttgart gespielt hatte und erstmals keinen Anzug trug, sondern im Trainingsanzug erschien, kam kaum vorwärts, als er zurück zur Kölner Kabine wollte. Seine Spieler sprachen derweil bereitwillig und bestens gelaunt von einer „Befreiung“. „Jetzt ist erst einmal alles gut. Wir sind 15. und der Blick auf die Tabelle ist schöner“, sagte Stürmer Lukas Podolski. Und: „Der Druck ist jetzt nicht mehr so groß.“

In Stuttgart sieht das anders aus. Dort kriselt es. „Vielleicht ist man zu leichtfertig an die Sache ran gegangen und hat gedacht, es geht so weiter wie vergangene Saison“, sagte Manager Horst Heldt. Es nerve ihn, „dass wir mit regelmäßigen Abständen auf Erfolge so reagieren“. Auch nach der Meisterschaft 2007 folgte der Absturz. Heldt und Trainer Markus Babbel müssen schnell Antworten finden. „Wir müssen uns nun frei machen von jeglichen Zielen wie Platz drei“, sagte Babbel. „Unser nächstes Ziel muss jetzt ein Erfolgserlebnis sein.“

Das Erfolgserlebnis hatte vor 41000 Zuschauern der bisherige Tabellenletzte 1. FC Köln. Auf dem Rasen probierten es die Kölner mit einer Defensivstrategie. Köln verteidigte und konterte. Als Stuttgarts Christian Träsch am eigenen Strafraum den Ball verlor, konnte Fabrice Ehret flanken und Sebastian Freis köpfte den Ball zur Führung ins Tor. Stuttgart hatte keineswegs viele Chancen. Zwei Chancen in Hälfte eins, drei Möglichkeiten in Hälfte zwei: So lautete die magere Bilanz des VfB, dabei hatte Teamchef Babbel vor der Partie auf Wunsch der Spieler die Rotation gestoppt. Bereits nach knappen 25 Minuten gab es gellende Pfiffe für die Stuttgarter. Dazu meinte Cacau: „Man wird nervös, weil die Fans keine Geduld haben. Dann hat man auch keine Geduld.“

Als sich VfB-Torhüter Jens Lehmann in der 89. Minute kurz vor Schluss auch noch einen folgenschweren Ausflug leistete und fast bis an die Mittellinie rannte, obwohl sich Mitspieler in der Nähe befanden, kam Köln zum 2:0. Die Reaktion des eingewechselten Torschützen Wilfried Sanou zeigte, wie groß die Erleichterung der Kölner war. Sanou ließ seinem Tor artistische Flick-Flacks und Salti folgen. Oft, meinte Soldo, habe man in den letzten Spielen gut gespielt, aber trotzdem verloren. „Heute“, sagte Podolski, „sind wir endlich belohnt worden“.

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