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Update

Stuttgart - München 3:5: ...die Tor' macht weit

Vorgezogene Bescherung im Ländle: Zum Abschluss der Hinrunde verteilen der VfB Stuttgart und der FC Bayern reichlich Torgeschenke. Am Ende gewinnen die Münchener mit 5:3.

Lange sah es am Sonntagabend nach einem Debakel für den VfB Stuttgart und seinen neuen Trainer aus. Am Ende musste sich allerdings auch der Sieger FC Bayern München fragen lassen, was für eine fehlerhafte Vorstellung man vor 40500 Zuschauern im letzten Vorrundenspiel geboten hatte. Die Stuttgarter kassierten beim 3:5 (0:3) die elfte Saisonniederlage und der Klassenerhalt bleibt eine Herausforderung bei nur zwölf Punkten nach der Hinrunde und fünf Punkten Abstand zuRang 15. Aber das Duell gegen die Münchner hat wenigstens gezeigt, dass die Stuttgarter sich bemühen.

„Es darf nicht passieren, dass wir ein Spiel so hergeben“, sagte Münchens Trainer Louis van Gaal, obwohl er gewonnen hatte. Er war aber sichtlich konsterniert, wie fahrlässig sein Team nach einer 5:1-Führung das Spiel fast noch aus der Hand gegeben hätte. Der Gesamtsituation aber kann er Positives abgewinnen. „Es sind jetzt noch vier Punkte auf Platz zwei“, sagte er, „Dortmund ist weit weg, aber wir haben die Chance zurückzukommen.“ Der dreifache Torschütze Mario Gomez sagte gar: „Wir haben an diesem Spieltag den Glauben wieder gewonnen. Platz zwei ist ein Muss.“

Der Bayern-Optimismus hätte leicht größer ausfallen können. Als Gomez nach seinem dritten Treffer zum 5:1 vom Feld ging, hatte Fredi Bobic entsetzt die Hände vors Gesicht geschlagen. Im Stadionmagazin hatte der Stuttgarter Manager noch gefordert, gemeinsam den „Super-Gau“ zu verhindern, womit er den drohenden Abstieg meinte.

Durch die Arena hallten „Vorstand raus“-Rufe. An der Seitenlinie stand ein ratloser Bruno Labbadia, der die Stuttgarter erst vor einer Woche übernommen hatte. Der neue Trainer konnte später immerhin feststellen: „Obwohl wir 0:3 zurück lagen, haben wir Moral gezeigt, die Mannschaft hat keine Sekunde aufgegeben.“ Hunderte Fans sahen das Ergebnis nicht so positiv, sie belagerten den Stadionausgang und riefen erneut immer wieder: „Vorstand raus“.

Nur in der ersten Hälfte bekam der neue VfB-Trainer zu sehen, was er während des neu eingeführten Acht-Stunden-Tages gefordert hatte. Stuttgart gewann viele Zweikämpfe und präsentierte sich als kompakte Mannschaft, die den Bayern wenige Räume ließ. Und man hatte die besseren Chancen. Nach sieben Minuten wehrte Jörg Butt einen Kopfball des 20 Jahre alten Außenverteidigers Ermin Bicakcic ab. Danach musste der Bayern-Keeper gegen Christian Träschs Schuss mit einem Reflex klären.

Ohne den kranken Bastian Schweinsteiger, die verletzten Arjen Robben und Holger Badstuber agierten die Bayern abwartend. Die Stuttgarter waren im Abschluss ungefährlich und offenbarten erneut Schwächen in der Hintermannschaft. So fiel es den Münchnern leicht, das Spiel nach Stuttgarts engagierter erster Viertelstunde an sich zu reißen.

Das nutzten die Bayern das erste Mal nach 31 Minuten. Müllers Pass rollte am überforderten Bicakcic vorbei in den Lauf von Gomez, der sein zehntes Saisontor erzielte. Die Nominierung von Bicakcic entpuppte sich als Fehlgriff, wie Trainer Labbadia später auch zugab. Anschließend spielte Gomez den Ball auf Müller, der die Bayern 2:0 in Führung brachte. Franck Ribery erzielte das 3:0.

Vier Minuten nach der Pause gab der eingewechselte Martin Harnik dem VfB neue Hoffnung. Nach einem Pass von Pawel Pogrebnjak erzielte der Stürmer das 1:3, doch es half nicht viel. Die Bayern erzielen das 4:1, Gomez machte sein zweites Tor nach einem schweren Fehler von VfB-Torwart Sven Ulreich. In der 54. gelang Gomez auch noch sein dritter Treffer. Müller und Gomez demütigten dabei zu zweit sieben Stuttgarter Verteidiger.

Harniks zweites Tor zum 2:5 änderte zunächst wenig, erst als Christian Gentner das 3:5 gelang, schien sogar ein Unentschieden noch möglich. „Ein verrücktes Spiel“, sagte Thomas Müller. Da trifft es sich gut, dass es am Mittwoch schon eine Neuauflage gibt: Im Achtelfinale des DFB-Pokals.

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