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Stuttgart - Schalke 1:2: Trend gegen den Teamchef

Die nächsten Tage in Stuttgart könnten ungemütlich werden. Vor allem für Teamchef Markus Babbel. Für den Stuttgarter Trainer wird die Luft nach der Niederlage gegen Schalke dünner.

Horst Heldt redete Klartext. Die Lage sei „katastrophal“ sagte das Vorstandsmitglied des VfB Stuttgart. Und „brenzlig“. Das sagte Heldt nach dem 1:2 gegen Schalke 04, der dritten Heimniederlage der Schwaben, auch noch. Es hätte in dem Moment keinen gewundert, wenn Heldt noch verbreitet hätte, man schaue sich jetzt notgedrungen nach einem neuen Trainer um. Aber Heldt behauptete: „Es gibt intern keine Trainerdiskussion. Ich habe heute ein anderes Spiel gesehen als gegen Köln und Bremen.“ Auch diese Spiele verlor der VfB, zeigte dabei aber tatsächlich eine viel schlechtere Leistung als gestern. Doch niemand weiß, wie viele Niederlage Babbel sich noch leisten kann.

Fünf Niederlagen hat der VfB in dieser Saison bisher erlitten. Zwei Wochen lang hatte Babbel alles versucht, um Selbstvertrauen zu vermitteln. Von „Willensschulung“ in längeren Trainingseinheiten bis zu einer forscheren Tonart gegenüber seinen Spielern bot Babbel alles auf, was ihm einfiel. „Wenn wir auf die Tabelle schauen, sieht es tatsächlich nicht rosig aus, aber die Mannschaft hat heute mit Leidenschaft gekämpft“, sagte Babbel. Man könnte auch sagen, der VfB war stets bemüht. Mehr gelang den Schwaben nicht, obwohl man sich fragte, wie diese Schalker zur auswärtstärksten Mannschaft der Liga werden konnten. Trainer Felix Magath hat darauf einfache Antworten. „Dieses Spiel, das ist, was wir können“, sagte er und nannte „kämpfen“, „laufen“, „gut verteidigen“ als Schalkes Tugenden.

Die Führung bekam Schalke praktisch geschenkt. Stefano Celozzi spielte den Ball beim Abwehrversuch in der 23. Minute vom Oberschenkel direkt auf die Füße von Ivan Rakitic. Der hatte keine Mühe, die Vorlage zum 1:0 zu nutzen. Magath nannte die drei Punkte einen „glücklichen Sieg“. Auch dem zweiten Schalker Treffer ging ein grober VfB-Schnitzer voraus. Ludovic Magnin stand gut drei Meter von Kevin Kuranyi entfernt, Kuranyi schoss, und der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor.

Zwei Minuten lang hatte es in der 73. Minute Hoffnung für den VfB gegeben. Wie ein rettender Engel flog Cacau aus dem Hintergrund in den Schalker Strafraum und verwertete den Pass von Julian Schieber. Dem 1:1 aber folgte der nächste Treffer von Schalke. „Wir reden hier nichts schön oder sind guten Mutes, aber wir sind auch nicht mit der Weisheit am Ende“, sagte Heldt. Mit Babbels Maßnahmen sei er einverstanden.

Babbel hatte Kapitän Thomas Hitzlsperger auf die Bank gesetzt, und im Mittelfeld wechselte er zur Raute. Alexander Hleb, der nach langer Verletzungspause hinter den Spitzen aufgeboten wurde, fiel die Rolle des Spielmachers zu. Hleb übertrieb sein Einzelspiel und hatte unübersehbar Mühe, Bindung zu den Kollegen zu finden. Die bittere Niederlage, die konnte auch er nicht verhindern. Kein Wunder, dass Heldt Klartext redete.

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