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Super-Bowl

© AFP

Super Bowl: Pittsburgh Steelers werden Rekordchampion

Die Pittsburgh Steelers haben es geschafft: Sie haben zum sechsten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Super Bowl klar gemacht. Um es richtig spannend zu machen, entschied Pittsburgh das Spiel in Tampa (Florida) gegen die Arizona Cardinals erst 35 Sekunden vor dem Ende für sich: Nun sind die Steelers Rekordchampion der National Football League (NFL).

Dieses Spiel war die 43. Folge in einer Erfolgsgeschichte, die 1967 begann. Die Höhepunkte der bisherigen 42 Super Bowls:

1969: Der garantierte Sieg

Das dritte Endspiel ist das erste, das auch offiziell Super Bowl heißt – und das erste, das diesen Namen auch verdient. In den beiden ersten "AFL-NFL Championship Games", die zwischen den beiden rivalisierenden, später fusionierten Ligen American Football League und National Football League ausgetragen wurden, waren die NFL-Vertreter fast schon peinlich überlegen. Auch 1969 gilt der Sieg des NFL-Teams Baltimore Colts als sicher – eher trotzig garantiert Joe Namath einen Erfolg seiner New York Jets. Dieser Unverfrorenheit lässt der Spielmacher allerdings auch Taten folgen und führt die Jets zu einem 16:7-Triumph, der als eine der größten Überraschungen im US-Sport gilt und die Zweifel am sportlichen Wert der Veranstaltung verscheucht. Es ist die Geburtsstunde eines Volksfeiertags.

1973: Die perfekte Saison

14:7 siegen die Miami Dolphins gegen die Minnesota Vikings, doch viel interessanter ist folgende Bilanz: 17:0. Es ist das einzige Mal, dass ein Team ungeschlagen den Super Bowl holt. Erst 35 Jahre später wird New England diesem Rekord nahe kommen, aber in letzter Minute scheitern.

1989: Montana unaufhaltsam

Drei Minuten und 20 Sekunden sind noch zu spielen, und eine Sensation bahnt sich an. Die Cincinnati Bengals führen 16:13 gegen die San Francisco 49ers, und der Favorit bekommt den Ball in denkbar ungünstiger Position an der eigenen 8-Yard-Linie zurück. Doch San Francisco hat Joe Montana in seinen Reihen. Der Quarterback dirigiert sein Team unaufhaltsam die 92 Yards über das Spielfeld. 34 Sekunden vor Schluss beschließt ein Zehn-Yard-Pass in die Endzone eine der legendärsten Angriffsserien der Super-Bowl-Geschichte.

1991: Knapp daneben

Vier Mal in Folge erreichen die Buffalo Bills Anfang der Neunziger den Super Bowl, allein für den Titel reicht es nicht. Nie kommen sie ihm näher als an jenem Abend in Tampa. Die New York Giants führen zwar 20:19, drei Sekunden vor Schluss hat Buffalo jedoch die Chance zum Sieg bringenden Field Goal. Statt zum Helden wird der Kicker Scott Norwood in den USA aber zum Inbegriff des Losers: Sein Schuss segelt rechts an den Torstangen vorbei. Norwood darf noch ein Jahr bei den Bills spielen und einen weiteren Super Bowl verlieren, dann wird er entlassen. Kein anderes Team zeigt danach Interesse an seiner Verpflichtung.

1998: Denver bricht den Bann

Auf der AFC lastet ein Fluch. Seit der Fusion ist die Liga in zwei Divisionen eingeteilt. 13 Jahre in Folge haben die Teams der American Football Conference den Titel nun nicht mehr geholt und sich dabei teilweise von den NFC-Mannschaften demütigen lassen müssen. Auch diesmal werden den Denver Broncos gegen die Green Bay Packers um Brett Favre nur wenig Chancen eingeräumt, zumal Denver aus all seinen vier bisherigen Endspielen als Verlierer hervorging – davon dreimal unter der Regie von John Elway. Doch im Winter seiner Karriere kriegt Denvers Spielmacher-Idol endlich seinen Super-Bowl-Ring. Das hat er vor allem Terrell Davis zu verdanken: Der Ballträger erzielt beim 31:24-Sieg drei Touchdowns.

2000: Ein Yard fehlt

Die Offensivmaschine der St. Louis Rams, angeführt vom heutigen Arizona- Quarterback Kurt Warner, produziert Yards ohne Ende – doch irgendwie schaffen es die Tennessee Titans, im Spiel zu bleiben. Kurz vor Schluss haben sie beim Stand von 16:23 sogar die Chance auf den Ausgleich und damit die erste Verlängerung in der Geschichte des Super Bowls. Als noch sechs Sekunden zu spielen sind, stehen die Titans zehn Yards vor der Endzone. Steve McNair wirft den Ball zu Kevin Dyson, der nur noch Rams-Verteidiger Mike Jones auf dem Weg in die Endzone überwinden muss. Jones zerrt Dyson zu Boden, während der verzweifelt die Hand mit dem Ball nach vorn streckt, um die erlösende Linie zu erreichen. Doch es hilft nichts: Am Ende fehlt Dyson und den Titans genau ein Yard.

2008: Aus der Traube, aus der Traum

Den New England Patriots fehlt nur noch ein Sieg, um die Saison ungeschlagen zu beenden. Eine leichte Aufgabe, so scheint es, gegen die wankelmütigen New York Giants. Doch die Verteidigung der Giants macht dem Favoriten das Leben schwer, und so führen die Patriots gegen Spielende nur 14:10. Giants-Quarterback Eli Manning treibt sein Team übers Feld, doch dann gerät er ins Stocken. Der Spielmacher scheint schon unter diversen Verteidigern begraben, doch irgendwie löst er sich aus der Traube, schleudert den Ball über das halbe Feld zu David Tyree, der ihn mit einer Hand unter Zuhilfenahme des Helms fängt. 35 Sekunden vor Schluss vollbringt Manning mit einem Touchdown-Pass zu Plaxico Burress eine der größten Sensationen seit den New York Jets vier Jahrzehnte zuvor. (sp/tsp)

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