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Sport: Suproleague: Alba spricht nur von einem Wecker, nicht von einer Krise

"Es ödet mich langsam an, jeden Auswärtsspieldonnerstag wie ein begossener Pudel frustriert ins Bett zu dackeln." Alba-Fan Kai ließ seinem Unmut auf der Homepage des Deutschen Basketballmeisters freien Lauf nach der Enttäuschung von Siena.

"Es ödet mich langsam an, jeden Auswärtsspieldonnerstag wie ein begossener Pudel frustriert ins Bett zu dackeln." Alba-Fan Kai ließ seinem Unmut auf der Homepage des Deutschen Basketballmeisters freien Lauf nach der Enttäuschung von Siena. Ein anderer Anhänger mokierte sich über den "Altherrenbasketball" der Berliner beim 83:93 beim Tabellenletzten der Suproleague. Für die Berliner war es die fünfte Auswärtsniederlage im fünften Spiel, sie sind in der Tabelle vom sechsten auf den siebten Tabellenplatz abgerutscht und haben sich eine gute Ausgangsposition für die Playoffs verbaut.

"Objektiv waren wir 14 Tage ohne Spiel", sagte Trainer Emir Muatpcic beim Versuch zu erklären, wieso Alba nie seinen Rhythmus fand gegen die keineswegs überragenden Italiener. Stimmt nicht ganz, aber das 102:61 gegen Kooperationspartner TuS Lichterfelde war eben kein Maßstab. "Subjektiv hat die Einstellung nicht gestimmt. Die Spieler dachten, das ist nicht so ein schwerer Gegner wie Athen." In der Defense, sonst eine der Stärken des Meisters, mangelte es. Dazu kamen Unkonzentriertheiten, niemand konnte die Mannschaft mitreißen. Positiv war einzig das Comeback von Jörg Lütcke nach fast zweimonatiger Verletzungspause. Phelps präsentierte sich zwar gegenüber dem Wroclaw-Spiel verbessert, aber immer noch unter Form.

Dramatisieren will die unbefriedigende Leistung aber weder Mutapcic noch Manager Carsten Kerner. "Solche Tage gibt es, an denen nichts zusammenläuft", meinte Kerner, deutlich bemüht, aufkommendes Krisengerede im Keim zu ersticken. Ärgerlich sei nur, dass Alba so einen Tag ausgerechnet beim Schlusslicht erwischte. Dort also, wo mit einer normalen Leistung die Negativserie in der Fremde durchaus hätte beendet werden können. Mutapcic hatte seine gute Laune bereits gestern bei der Ankunft in Berlin wiedergefunden. Er war schlicht froh, dass nicht mehr Dezember, sondern Januar ist: "Jetzt sind Weihnachten und die Silvesterparties vorbei. Siena hat uns hoffentlich geweckt." Was dringend nötig ist, tritt Alba, ungeschlagener Tabellenführer in der Bundesliga, doch am Montag zum Punktspiel in Würzburg an. Am Donnerstag folgt bereits die nächste Suproleague-Partie in Vilnius. Die Litauer sind punktgleich mit Siena Vorletzter. Also auch ein Kandidat, wo gewonnen werden könnte, müsste, sollte. Eigentlich.

Helen Ruwald

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