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Sport: Susi ratlos braucht Zuwendung

Zwei Susis hat der deutsche Sport, die mit ihren Erfolgen und ihrer Persönlichkeit zu Medienlieblingen aufgestiegen sind. Eine ist die Rodel-Weltmeisterin Susi Erdmann, in der Szene auch als "Susi sorglos" bekannt.

Zwei Susis hat der deutsche Sport, die mit ihren Erfolgen und ihrer Persönlichkeit zu Medienlieblingen aufgestiegen sind. Eine ist die Rodel-Weltmeisterin Susi Erdmann, in der Szene auch als "Susi sorglos" bekannt. Weil die lange Blonde ihr heiteres Naturell bei Sieg oder Niederlage nie verliert. Die andere heißt Susanne Lahme, Spielführerin der Volleyball-Nationalmannschaft. Auch hochgewachsen und naturblond. Sie gilt in Fachkreisen mitunter als eine "Susi ratlos". Weil die Berlinerin, einst beim SC Dynamo, dann CJD, mal hier und mal dort - erst in Italien, dann in Brasilien, jetzt wieder Italien (Perugia) - ihr jeweiliges Volleyball-Paradies entdeckte. Und mal Interesse an der Nationalmannschaft bekundet, dann wieder nicht, ihren Abschied verkündet und dann doch wieder in den Auswahlkreis zurückkehrt.

Bei der EM im Herbst in Italien noch auf der Zuschauertribüne, warben Präsident Werner von Moltke und Trainer He Wan Lee mit Engelszungen um ihr Mitwirken bei der Olympiaqualifikation. Mit Erfolg. Nochmals zu den Spielen 2000 nach Sydney und dann Aufhören wäre optimal, hieß es seitens der 31-Jährigen vor dem ersten Ballwechsel. Und trotz grippaler Schwächung konnte sie maßgeblich mithelfen, das Olympiaticket zu erobern. Ein Segen für das Image dieser Sportart in Deutschland, die beim Quotenhaschen der TV-Sender ins Abseits gerutscht war.

Nun aber wird vermeldet, sie überlege, nach mehr als 250 Länderspielberufungen vor Sydney zurückzutreten. Irgendwie unlogisch findet das der Koreaner Lee. Für uns ist das eher logisch: Denn Susanne Lahme braucht mehr Zuwendung als andere. Sonst wäre sie ja nicht Susi ratlos.

epo.

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