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Täglicher Anruf im Dorf: "Jetzt wollen wir Gold"

Fünf Fragen an Hockey-Nationalspieler Tibor Weißenborn. Heute über den Sieg gegen Neuseeland und die Vorbereitung aufs Halbfinale.

Hallo Herr Weißenborn, 3:1 gegen Neuseeland. Sie sind im Halbfinale. Glückwunsch.

Danke, danke. Wir sind total erleichtert. Die erste Viertelstunde war das stärkste, was wir bislang rausgehauen haben, wir haben sofort 2:0 geführt. Danach wollten wir das ein bisschen verwalten. Die Neuseeländer haben mit dem Pressing begonnen, damit wussten wir anfangs nicht so gut umzugehen. Ausgerechnet als wir sie dann besser im Griff hatten in der zweiten Halbzeit, machen die das 1:2. Zum Glück haben wir mit Florian Keller geantwortet und unser drittes Tor erzielt.

Und jetzt wird gefeiert?

Nein, nein. Wir regenerieren. Der Sieg ist zwar schön, aber jetzt geht mehr. Unser Ziel ist Gold. Was auch sonst?

Wie regenerieren Sie denn?

Der Ablauf nach so einem Spiel ist immer ähnlich. Wir fahren ins Dorf und gehen dann sofort in die Mensa, um eine große Portion Nudeln zu Essen. Kohlenhydrate. Dann ist Mittagsruhe, bei der sich eigentlich jeder für zwei Stunden hin und schläft. Danach kommt das große Auslaufen mit der gesamten Mannschaft, eine ganz gemütliche halbe Stunde joggen plus zwanzig Minuten Dehnen. Am Abend gehen wir dann auch noch einmal essen: Und zwar bloß keine Nudeln.

Dirk Nowitzki war schon wieder im Stadion. Habt ihr ihn zum Kommen überredet?

Den brauchten wir gar nicht zu überreden, dem macht das einfach großen Spaß. So viele deutsche Teams gibt es ja nicht mehr, die noch um Medaillen spielen. Und außerdem liegt das Hockeystadion nur zehn Autominuten entfernt vom olympischen Dorf. Beim unserem Sieg gegen Spanien waren die Basketballer um Nowitzki auch schon da.

Das sind also Ihre Glücksbringer?

Ja, hoffentlich sind sie im Halbfinale auch dabei.

Das Gespräch führte Ingo Schmidt-Tychsen.

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